Schwerin Fahrt vom 23.4. - 25.4.1999

Zehn Allemannen der (Gernots) hatten sich für eine Fahrt mit der Barke auf dem Schweriner See entschieden. Clemens Claussen (Fahrtenleiter) hatte sich um die Übernachtung bei der 'Rudergesellschaft Schwerin von 1874/75 bemüht und ebenfalls das Frühstück organisiert. Die Zweibettzimmer im Ruderclub hat man renoviert, was sehr angenehm war.

Leider ist der Schweriner Ruderclub nicht mehr bewirtschaftet, und die gesamte Besatzung nahm das Abendesssen am Freitag abend in der Gaststätte ‚Klabautermann' ein, ganz in der Nähe bei den Tennisplätzen gelegen. Die Gaststätte ist sauber bewirtschaftet, mit gutem bürgerlichen Essen und gepflegten, preisgünstigen Getränken. Kuddel Bath (technische Leitung) hatte bereits eine gute befestigte Slipanlage beim nebenan liegenden Segelclub ausgemacht und am Freitag abend wurde bei einem guten Bier der Ablauf für den Sonnabend morgen festgelegt.

Bei strahlendem Sonnenschein wurde morgens der Trailer mit Barke in Millimeterarbeit über den Slip zu Wasser gebracht. Staunend verfolgten Schweriner Segler das bravoröse Rückwärtsmanöver des 18m langen Gefährts, aber Kuddel meisterte das schwierige Manöver souverän. Der Wanderwart des Schweriner Ruderclubs fotografierte das ganze Manöver und gab uns noch ein paar Ratschläge die Tücken des Gewässers betreffend (Wind, Gewitterböen und Wellen)

Wie schon im Vorjahr ruderten wir an der Schloßinsel vorbei zum Beutel, passierten die Rettungsstation und umrundeten die Schwaneninsel Richtung Norden. Durch den Stangengraben (sehr schön) gelangten wir zum Heidensee dessen Ufer von schönen, reetgedeckten Häusern gesäumt werden. Überall waren Anwohner mit der Überholung ihrer Wochenendhäuser oder Boote (fast nur Motorboote) beschäftigt. Beeindruckend war das Starten und Landen von paarenden Schwänen auf dem Gewässer. Die trieben es beim Fliegen.

Durch den 'Werder Kanal' gings zum inneren Ziegelsee der an den Pfaffenteich in Schwerin Grenzt. Leider gibt es keine Durchfahrt zum Pfaffenteich in die Innenstadt. Bei leichtem östlicher Wind gelangten wir zum 'Langen Graben' am Wickendorfer Moor entlang zum grossen Schweriner See und umrundeten das Naturschutzgebiet 'Ramper Moor'. Mittags steuerten wir in Richtung ‚Seehof' am Westufer des Sees und vertäuten die Barke an einem neuen Steg in unmittelbarerer Nähe des Lokals 'Zum Oberförster' . Wir wurden von ‚Püppi' nett begrüsst und konnten das Essen bei dem schönen Wetter auf der Terrasse einnehmen. ‚Püppi 2' musste drinnen bleiben weil der Oberförster aufpasste, if you know what I mean.

Nach dem Essen wurde beschlossen wieder Richtung Schwerin zu rudern. Unter der Brücke in der Durchfahrt vom grossen zum kleinen Schweriner See, legten wir nochmals eine Pause ein und genossen das schöne Wetter bei einem guten Glas Wein . Franz Wolgast (Wein-und Getränkeexperte, Ost) hatte hervorragend für genügend kartonierte Flaschen gesorgt. Nach der Pause assistierte Kuddel Clemens beim Steuern und machte jeden an, der den Endzug nicht richtig durchführte. So gelangten wir am frühen Abend wieder zum Schweriner Ruderclub. Im ‚Klabautermann' nahmen wir das Abendessen ein und begaben uns später durch den Schloßgarten in die Innenstadt, um eventuell in die ‚Dreigroschen Oper' zu gehen ( leider gabs keine Karten mehr) . Wir beratschlagten und kamen zu dem Ergebnis, dass wir das nur im 'Irish Pub' bei Pints with 'Best Bitter' überleben würden. Später im Pub sassen Franz und Norbert mit verklärten Gesichtern (HSV 4:1 gewonnen) an der Bar und genossen den Sieg bei einem guten ‚Bitter'. Kuddel brummte was von Ossis keine Ahnung , was die ‚Mit-an-der-Barsteher' aufmerksam werden liess. Nun es war nicht weiter schlimm, wir zahlten und gingen. Nur Werner (wo spielt das Leben) , mit Horst und Clemens auf den besten Plätzen im Pub kamen später nach, denn sie mussten noch aufmerksam zuhörenden ‚Püppis' erklären was eine Barke ist.

Am Sonntag war anfangs trübes Wetter und wir beschlossen ein Kuturprogamm einzuflechten. Wir ruderten um das Schloß und wollten dabei am Schloss Museum festzumachen, aber das Museum war leider erst ab 1100 Uhr geöffnet. Der Dom als Alternative war nur ab 1200 Uhr zu besichtigen, somit kam die Kultur total zum Erliegen. Wir entschlossen uns den Süden des Schweriner Sees zu erkunden und ruderten Richtung 'Adebor's Näs' zum Freibad Kalkwerder (wo noch niemand badete). Nach erreichen des schönen Strandes von Zippendorf ging es in die ‚Muesser Bucht' . An einem brandneuen Steg machten wir fest. Der Steg gehört zu dem ‚Seeparkhotel & Gasthof' in Muess . Ein sehr schönes Hotel mit direkt am Wasser gelegenen 4-Bettzimmer Bungalows.

Inzwischen war das trübe Wetter strahlendem Sonnenschein gewichen und wir konnten auf der Terrasse das Mittagessen einnehmen. Der Wirt gab eine Runde Freibier weil die Barke das erste Boot an dem neuen Steg war. Beim Ablegen wurde die Barke zu Werbezwecken von allen Seiten fotografiert . Nur schade dass die Stewardess mit den roten Pumps fehlte , if you know what I mean. Auf dem Rückweg ruderten wir noch zu den Naturschutzgebieten ‚Ziegelwerder und ‚Kanienchenwerder' . Auf ‚Ziegelwerder' darf nicht gelandet werden. Kaninichenwerder hat einen Steg mit dahinter liegendem Kiosk, der aber um diese Jahreszeit noch nicht bewirtschaftet war. Von dieser letzten Station gings zurück zum Ruderclub, um das Boot zu reinigen und wieder für die Heimfahrt fertig zu machen. Der Jeep musste doch kräftig ziehen, um den Trailer auf dem steilen Bootsslip zu meistern, aber mit Kuddels Routine und der Assistenz von Horst war das kein weiteres Problem.

Schwerin ist nicht weit und wir werden sicher nochmals dort rudern. Vielleicht klappt es dann mit der Kultur.

Jost Asbach

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