27. Ruderwanderfahrt nach Wustrow / Fischland vom 11. 6. bis 13.6.2005



Die Wanderfahrt auf den Boddengewässern des Fischlandes und des Darß konnte mit 7 Stammbullen: Jost, Horst, Werner, Wilfried, Kuddel, Clemens und Hauke und mit Hilfe von 2 Reservebullen, nämlich Peter Helmes und Rainer Rese, durchgeführt werden.

Am Donnerstag, pünktlich um 13 Uhr, traf die Nordfraktion bei Pullbull im Maienweg ein. Oh Glück, Redbull wartete schon, um uns, mit einer Bullyträne im Auge, unseren Reiseproviant und unser Lebenselixier zu überreichen, zugleich mit Bully und Bullyflagge. Viel hätte nicht gefehlt und Franz wäre an diesem Tag mit in den Jeep gesprungen!

Um 13:15 Uhr wurde abgelegt. In Norderstedt dockten wir Baby an und los ging die Fahrt über Landtrassen bis Bad Oldesloe weiter auf der A1 bis vor Lübeck und schließlich passierten wir den Wachtelkönig auf der Brücke Wackenitz der A20. Auf der Raststätte Fuchsberg, unweit von Rostock, wurde eine gemütliche, schmackhafte und prickelnde Gaumenpause eingelegt. Wilfried, Peter und Clemens stießen kurze Zeit nach unserer Ankunft dazu.

Kuddel & Hossi genießen ... Noch ein Genießer: Hauke

Werner und Rainer hatten bereits Stunden vorher das Ziel Wustrow erreicht und waren auf dem Wege nach Ribnitz – Damgarten. Bevor sie dort unseren guten Ruf zu ihrem Vorteil ausleben konnten, machten wir uns von Fuchsberg auf und erreichten das Anglerheim an der Recknitz in Dam (Damgarten) gegen 17 Uhr.

Gemeinsam brachten wir dort die Barke von einer modernen, neuen und soliden Slipanlage zu Wasser. Sie wurde danach am Kai der neuen Hafenanlage für die Nacht gehörig vertäut. Danach ging es, - wieder ein Novum des Bullentisches -, schnurstracks im Fahrzeugkonvoi nach Wustrow in unser Quartier, ein großes Gästehaus, direkt am Hafen gelegen. In die Bel étage (Whg. 3) zogen Rainer, Werner, Jost, Peter, ins Paterre (Weindepot u. Knete) der Rest der Truppe. Für den FL Clemens hatte die Hotelleitung im Wohnraum ein Königsbett hergerichtet, wohl in Anbetracht dessen, dass Cousinchen vom Fischland ihre Aufwartung machen würde?

 Der Fahrtenleiter behält immer den Überblick ... und das Baby schläft!

Auf der Terrasse des Gästehauses, versammelte sich die Crew bei herrlichem Sonnenschein, um sich dort vor dem Abendessen einen Sundowner zu genehmigen. Gegen 20 Uhr ging es in das nebenan liegende Hotel und Restaurant „Deutsches Haus“, wo wir a` la `carte mehrheitlich ein Fischgericht bestellten. Und da der Fisch bekanntlich schwimmen muss, ließen wir uns das köstliche einheimische Bier munden.

Hauke und Hossi hielten sich an die Regel: Wenn es gut schmeckt, soll man aufhören und zogen sich frühzeitig in ihre Gemächer zur Nachtruhe zurück. Ein Teil der Crew führte noch einen so genannten Vergnügungscheck in Wustrow durch. Ein versprengter Bulle betätigte sich gegen Mitternacht noch als Poltergeist. Anyhow, irgendwann gegen 1 Uhr war Ruhe im Schiff!

Der Freitag begann seitens Bankybull mit einem Novum. Statt des üblichen Begrüßungsgeldes und des Tagesgeldes sammelte er erstmalig Geld von uns ein. Warum? Weshalb? Hatten wir nicht genügsam gelebt? Aber was tut man nicht alles, um auf der Box seine Ruhe zu haben! Um 9 Uhr war im „Deutsches Haus“ Frühstück angesagt. Kurz vor 10 Uhr fuhren wir mit einem Großraumtaxi nach Damgarten zu Baby. Oh Schreck, Boot da, die Riemen weg! Aber Bullen haben Verstand und vermuteten sofort, dass der Ruderwart die Riemen aus Sicherheitsgründen in Sicherheit gebracht hatte, was sich auch bestätigen sollte.

Das Wetter war an diesem Morgen nicht von Sahne. Es war bewölkt und kühl. Eine steife Brise wehte aus West und nötigte uns fast dazu unsere Liebestöter anzuziehen. Um 10:30 Uhr eröffnete der Steuermann, der unsere Stewardess nur für einen 1xService war, und FL Clemens den Rudertag. Kooorks! Zügig ruderten wir auf dem Endstück der Recknitz bis in den Ribnitzer See hinein. Bei Windstärke 5 Bft und der rauhen See gegenan fühlten wir uns wie auf der Reise nach Helgoland. Die sonst so geliebten Pausen mussten aus Sicherheitsgründen ausfallen. Der Steuermann ließ aber nichts unversucht, etwas Lee in Höhe von Ribnitz-Damgarten auf einer Strecke von ca. 3 km zu machen.

Trotzdem wurden unsere „Schutzschilde“ Kuddel und Hauke durch überkommende See angefeuchtet. Nach dem Passieren von Ribnitz – Damgarten musste ein WNW-licher Kurs eingeschlagen werden, was für die Crew in der Galeere eine gewisse Erleichterung bot. Aber von Pausen noch immer keine Spur! Man wurde auf Dierhagen vertröstet! Endlich, endlich erreichten wir den kleinen romantischen Hafen Dierhagen. Und siehe da, am rechten Fleck ein nettes Lokal. Bevor wir es jedoch betraten, wurde die Bedienung erst einmal unter die Lupe genommen. Und siehe da, Nicole Kuschkow aus Berlin wurde von allen Beteiligten als höchst akzeptabel befunden .

Das Mittagessen, wir aßen fast alle Grüne Heringe – gebraten oder in sauer – genossen wir sehr. Das Wetter hatte aufgeklart. Es wurde gemütlich! Obwohl einige Kameraden nach dem Essen zum Aufbruch drängten, schmiss Jost eine Runde nach der anderen. Und als dann noch unser Lieblingslied gespielt wurde, blieben wir ……………!

Letztendlich siegte die Vernunft und wir ruderten um die Kaffeezeit auf NO-lichem Kurs nach Wustrow. Dort wurde Messina III nachtfertig gemacht und vertäut. Der Aperitif vor dem Abendessen wurde wieder auf der Terrasse eingenommen, wobei die Mengen von „Wasser“, wegen fehlender Pausen auf See eben jetzt getrunken wurden. Wat mutt, dat mutt!

Im „Kapitänshaus“ am Hafen wurde gebührlich zu Abend gegessen. Die männliche Bedienung war uns dort nicht ganz wohl gesonnen, was sich besonders Jost sehr schwer zu Herzen nahm. Es hielt uns dennoch nicht davon ab zu einer Nachtwanderung durch Wustrow bis an die Ostsee aufzubrechen. Gegen Mitternacht trudelten wir alle wieder in unserem Gästehaus ein. Dort gab es im Parterre noch einen Absacker.

Der Sonnabendmorgen begann viel versprechend: Wilfried hatte die Nacht über wie Maria Callas bzw. wie eine Nachtigall geschnarcht. Fantastisch! Solche Töne waren neu. Selbst ein Hahn in der Nachbarschaft stimmte mit ein. Die Folge war, dass Wilfried vor dem Kampf um die Boxen erst einmal wieder abkassierte!

Nach dem Frühstücksbuffet bemannten wir die in Sichtweite liegende Barke. Clemens übernahm wieder das Steuern, was folglich wieder Disziplin und äußerste Enthaltsamkeit für uns bedeutete. Bei Kaiserwetter umfuhren wir Hohe Ort des Saaler Bodden – flach wie eine Pfütze – in Richtung Ahrenshoop.

Oh, welch’ ein Wunder, Clemens steuerte den Hafen von Ahrenshoop an …… "Ich höre schon des Dorfs Getümmel, hier ist des Bullen wahrer Himmel, zufrieden jauchzet groß und klein, hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!!!“

Im „Räucherhaus“ direkt am Hafen, nahmen wir als erste Gäste des Tages in der Loge Platz. Zwei herrliche Platten Räucherfisch vom Feinsten und frisch gezapftes Bier stimmten uns nach den im Boot erlittenen Strapazen wieder fröhlich.

Etwa um die frühe Kaffeezeit legten wir vor großer Menschenkulisse ab. Selbst das ZDF schwenkte von den alten Zeesbooten ab und gönnte uns ein paar Sekunden Kamera. Es muss schon ein interessanter Anblick gewesen sein, als wir Bullen wie aus einem Guss den Hafen verließen.

 

 

Inzwischen hatte Wifried das Steuern übernommen. Bei starkem achterlichen Wind ruderten wir stets in Ufernähe auf Ostkurs in Richtung Born. Die Barke flog mehr als dass sie im Wasser fuhr und daher erreichten wir den Hafen von Born schon am frühen Abend. Für die Nacht wurde für die Barke ein schönes Plätzchen – mit Zustimmung des Hafenwichtig – ausgesucht.

Bevor uns das Taxi gegen 18 Uhr nach Wustrow chauffieren sollte, tranken wir im „Walfischhaus“ mehre Tassen kalten „Kaffee“. Auf der Terrasse in Wustrow gab es vor dem Abendessen wieder einen guten Sundowner. Danach machten wir uns in zwei Gruppen auf den Weg in das Restaurant „Sonnenhof“ ( unmittelbar an der Ostsee gelegen ). Die Nachhut sorgte sich auf dem Hinwege um den Absacker „Danach“ und kehrte deshalb kurz in das kleine Lokal „Klönstuv“ ein. „Wir kommen noch wieder!“ kündigten Wilfried und Clemens beim Hinausgehen an.

Nach der Einnahme des Abendessens im „Sonnenhof“ marschierten 2/3 der Bullen zurück in die „Klönstuv“, in der wir unverhofft viel Spaß haben sollten. Die Wirtin, – die zu unser aller Freude auch noch Geburtstag hatte - , ihre Helferin und eine Oxfordplatt sprechende einheimische Bürgerin vom Fischland trugen mit zur sehr guten Stimmung bei. Ackermann und Karl Bindestrich Hermann waren bei den Damen namentlich die Lieblinge des Abends (aber nur den Namen nach!!). Als dann auch noch die Musik mit Andrea Berg erscholl, gab es kein Halten mehr. Es riss uns, – bis auf Werner, der unter Rheumaschmerzen in den Knien litt-, von den Stühlen zum Schwofen. Noch in der Nacht wurde die „Klönstuv“ in „Dansdeel“ umbenannt. Gegen 2 Uhr morgens wurden wir allerdings elegant hinaus komplimentiert. Ein Trost blieb uns, denn normalerweise werden in Wustrow die Bürgersteige schon um 22 Uhr hochgeklappt.

Der Sonntagmorgen begann mit der allerneuesten und letzten Variante seitens Wilfried. „Ich kriege 5,- Euro von Dir, musste die „Schäden“ vom Vortag begleichen“ Man überreichte 5,-- Euro! Danach bekamen wir 10,-- Euro als Tagesgeld auf die Hand gezählt. Was für ein schönes Gefühl!

Auf dem Wege zum Frühstücksbuffet regnete und wehte es kräftig. Deshalb wurde beschlossen, die Barke nach dem Frühstück in Born aus dem Wasser zu nehmen. Gesagt, getan, um 11:30 Uhr war „Baby“ unter strengsten Umweltauflagen wieder trocken und auf dem Trailer verzurrt. Der Regen ließ nach und der Himmel klarte auf. – Noch einmal fuhren wir zurück nach Wustrow, um dort unsere Zivilkleidung anzuziehen und unser Gepäck zu verladen.

Schweren Herzens verließen wir Wustrow auf dem Fischland mit der Erinnerung: Schön, so schön, schön war die Zeit ………

Der FL schlug vor, dass wir uns auf der Autobahnraststätte Fuchsberg an der A20 treffen sollten. Es wurde dort keine Manöverkritik geäußert, was wohl daran gelegen haben mag, dass kein Teilnehmer Lust hatte, etwas zu sagen. Außerdem gab es, was das Rudern anging, sowieso keine Kritik.

Um 14 Uhr brach die Runde auf und fuhr wieder zurück gen Heimat mit den Gedanken: Wiedersehen im September in Spandau!

 

Eiderbull alias Hossi

   

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