25. Wanderfahrt des Bullentisches nach Mirow



Am 9. September 2004 war es soweit: unsere Jubiläumstour nach dem Motto „back to the roots“ nach Mirow begann. Hier waren wir bereits 1997 mit der Barke gewesen, und hier wurde die Grundidee geboren, alle weiteren Barkentouren nur noch mit den Bullen zu unternehmen. Unser lieber Pullbull Kuddel konnte dieses Mal leider nicht an der Tour teilnehmen. Zum Glück bot sich Franz an die „Messina III“ auf den Haken zu nehmen. Die elitäre Nordfraktion – Hauke und Hossi - waren für die Navigation und seelische Betreuung verantwortlich und nisteten sich deshalb bei Franz im Wagen ein.
In Stolpe trafen wir die „Geschäftsführung“ – Clemens und Wilfried – zu dem unvermeidlichen Zwischenstopp. Dort konnte es die kühle, grüne Mummi Mumm kaum abwarten, in unsere Kehlen zu rinnen. Danach wurde das letzte Teilstück bis nach Mirow ohne Zwischenfälle genommen.


Am Startabend vor der Villa „Klatt“: Wilfried, Hauke, Hans-Otto, Norbert, Jost und Franz

Gegen 18 Uhr trafen wir an der Seepromenade der Stadt ein. Inzwischen kamen auch die letzten Bulls – Werner und Jost, Hans-Otto und Norbert - in das Lager, d. h., es wurde in der weißen „Villa Klatt“ Quartier bezogen! Es gab dort z. T. merkwürdige Einrichtungen wie z.B. eine sprechende Klimaanlage ( one, two, three…..), ein schlecht funktionierender Rauchmelder raubte uns in den frühen Sonntagmorgenstunden den Schlaf. Unser Techniker Hauke erkannte nicht sofort die Ursache und dachte vielmehr an einen Radiowecker, den Hossi aber leider nicht zum Schweigen bringen konnte, obwohl der Stecker gezogen wurde. Awers, wat schass moken gegen de nymoodschen Schiet? - Trotzdem bot die Villa Klatt uns einen angenehmen Luxus.

Gegenüber von der Villa Klatt nahmen wir am Anreiseabend im Strandrestaurant Platz, und dort nahmen wir, bei freundlicher Bedienung, unser Abendessen ein. Wo danach die Nachtbesprechung abgehalten wurde, ist keinem von uns wohl so recht mehr in Erinnerung geblieben. Auf alle Fälle muss sie im Rahmen geblieben sein, denn alle Teilnehmer trugen am nächsten Morgen bei dem guten Frühstücksbuffet in der Villa Klatt ein Engelsgesicht zur Schau. Käpten Iglu hatte am Vorabend – er kann einfach seine Hände nicht vom Fisch lassen – bei einem Fischer und Fischräucherer an der Brücke – eine Slipanlage ausgemacht. Hier gab es fast alles für 5 Euro (Slippen und einen Sack Trockeneis für die Bordkühlung)

In Nullkommanix waren wir mit der Barke im Wasser. Wir verließen Mirow in Richtung Süden durch den Starsower Kanal, Zotsensee, Vilzsee, durch die Schleuse von Diemitz in den Labussee, wo wir die wohlverdiente Mittagspause machten. Es wurde merkwürdigerweise kaum Pausen unterwegs gemacht. Es gab kaum ausreichend Zeit, den berühmten und begehrten Bullenschluck unseres Kellermeisters Franz zu genießen. Was war geschehen? Ein neuer Geist? Lag es am mittelprächtigen Wetter? Eine fröhliche Gruppe Ruderer ist immer gern gesehen und macht kräftig Umsatz in einer strukturschwachen Gegend.

Gegen Abend erreichten wir nach Passieren der Schleuse Canow und des gleichnamigen Canower See die kleine Marina „Boot und Mehr“ im Kleinen Pälitzsee in der Nähe von Kleinzerlang. Dort wurde „Baby“ für die Übernachtung gut vertäut. Die hübsche – je nach Pegelstand – Bedienung ermöglichte uns einen günstigen Preis bei einer geschätzten Länge der Barke von 7-8 Metern. Kann die Kleine immer so nachteilig die Größe schätzen? Ob Kuddel wohl Einspruch eingelegt hätte? Mit dem Großraumtaxi fuhren wir zurück nach Mirow, säuberten uns und schmissen uns für das bevorstehende Ereignis auf der Schlossinsel im Rittersaal in einheitliche Vereinskleidung.


Beim Rittermahl: Hans-Otto, Wilfried, Norbert, Hauke, Franz(verdeckt), Clemens, Horst und Werner

Die Fahrtenleitung hatte zum Jubiläum und zu Lasten der Holzkasse eine Abendveranstaltung arrangiert, die uns noch lange in Erinnerung bleiben sollte. Auf der Mirower Schloßinsel, in dem Mirower Seehotel, waren wir alle Teilnehmer des großen Gelages an der Rittertafel. Es wurde ein fröhlicher Abend im Stile des späten Mittelalters um Anno 1500. Die Stimmung stieg, als unser Fahrtenleiter Clemens auf die Bühne geholt wurde, um zum Ritter geschlagen zu werden, mit einer anschließenden Verleihung der entsprechenden Ritterurkunde. Ein Glück, dass dieses erst nach der dritten Maas Bier erfolgte, denn Clemens musste vorher als Aufnahmeprüfung für den Ritterstand eine sehr anstrengende Kellerrunde abreiten.

  

 

Als danach die Bullen sich der blauen RCA-Jacken entledigten und alle in einheitlichen weißen RCA-Hemden die Gesänge aufnahmen, da begann der Keller zu kochen. Alle übrigen Festteilnehmer aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands wurden von unserer Fröhlichkeit angesteckt und als der berühmte Bullentanz auf dem Tisch begann, gab’s keinen im Keller, der ruhig auf dem Stuhl sitzen blieb. Selbstverständlich waren wir die letzten Gäste, die das Kellergewölbe in fröhlicher Stimmung verließen.

Das war ein unvergesslicher Abend und ein großer Dank hierfür gebührt natürlich unseren Organisatoren des Abends.
Am Sonnabend waren wir aufgrund der Witterungslage mit Starkregen und schlechten Sichtverhältnissen gezwungen in einer Schutzhütte der Marina „Boot und Mehr“ bessere Wetterbedingungen abzuwarten. Mitgebrachte Getränke machten die Situation sehr, sehr erträglich. Gegen Mittag erschien das nette Mädel der Marina, sie hatte unseren Bulli am Vorabend in Sicherheit gebracht.


Gegenüber Zechlinerhütte: Wilfried, Hauke, Clemens, Hans-Otto, Werner und Franz

Gegen Mittag klarte es auf. Flink wie die Wiesel nahmen wir in der Barke Platz und ruderten los. Es ging durch den Kanal Kleinzerlang in den Zootzensee, dann weiter durch einen kurzen Kanal nach Zechlinerhütte. Inzwischen war die Sonne hervorgekommen. Gleich hinter der Brücke wurde an einer Slipanlage die Barke nachtfein gemacht, und ein paar Meter weiter fanden wir ein schönes Plätzchen, um dort unser Mittagsessen in einer anderen Form zu uns zu nehmen, nämlich ein selbst kühlendes Fässchen Bier, das uns unser lieber HOM als Überraschung spendierte. Durch Kommunikationsproblem mit dem Taxi-Unternehmen dauert die Anfahrt unseres Kleinbusses übermäßig lange. In der Zwischenzeit versucht sich unser Lotse mit seinem Zimmerschlüssel an einem Trecker. Es gibt Startprobleme, nur das Licht brennt. Mehr Erfolg hatte er mit dem Starten eines auf einem Anhänger abgestellten Kleinbaggers. Unser technisch begabtes „Spielkind“ war aber leider nicht in der Lage den Bagger abzustellen. Der Motor lief und lief und lief. Ein Eingeborener konnte unserem Hauke schließlich helfen.

Der Ausklang des Abends fand statt im Strandrestaurant in Mirow. Mit dem Essen und mit der Bedienung waren wir dieses Mal überhaupt nicht zufrieden und in gereizter Stimmung verließen wir das diesmal ungastliche Lokal, um uns noch einmal in den Räumen des Rittersaales aufzuheitern. Als wir die Stille des großen Saales wahrnahmen, machten wir es uns im Nebensaal bequem, wo wir unter uns allein waren beim Glas Bier als Nightcup für die letzte Nacht in Mirow.

Am nächsten Morgen, dem Sonntag, hatte uns Petrus Schietwetter produziert, so dass uns die Entscheidung nicht weiter zu rudern leicht fiel. Nach den „Stürmen“ der vergangenen Tage wollten wir unsere Jubiläumsfahrt sanft ausklingen lassen. In aller Ruhe riggerten wir ab, zogen die Barke aus dem Wasser und säuberten sie sorgfältig. Alles wurde ordnungsgemäß verpackt und verzurrt und Franz, der das lange Gespann schon sicher nach Mirow gebracht hatte, fuhr es auch wieder heil zurück.

Das Fazit der 25zigsten und Jubiläumsfahrt war klar und eindeutig:

Der Bullentisch steuert gern und schnell auf die 50. Ruderwanderfahrt zu!


Dieser Bericht ist eine Gruppenarbeit 

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