74. Ruderwanderfahrt nach Kappeln an der Schlei, 6. - 9. Juli 2023

Voll entspannt: Restcrew auf der Bank

 Kappeln: Idyll mit Abendschänke „Palette“

Segelstellung: Hier verliert RK Thomas gleich sein Handy aus der Rückentasche…

Hohe Hürde: Ja, aber Hossi schafft es!

Mach hoch das Tor: Schleibrücke bei Lindaunis

Karibik-Feeling: Beach an der Schleimündung

Lieblingsessen: Currywurst, Pommes rot-weiß – mit kühlem Blonden

Palette, Barke & Giftbude

 

Warum in die Ferne schweifen? Sieh das Gute liegt so nah! Diese ewige Weisheit von Johann Wolfgang von Goethe beherzigten wir bei unserer 74. Wanderfahrt und dritten Reise an die Schlei seit Bestehen des Bullentisches 1997.

 

Donnerstag, 6. Juli 2023

Den schwersten Part der Anreise von Hamburg-Allermöhe bis an die Schlei hatten die Kameraden, Jan, Franz und Thomas mit der Barke „Messina III“ auf dem Trailer. Clemens, Bendix und Willy folgten. Klaus und Ronald wurden nach Kappeln gefahren. Den kürzesten Weg hatten Hauke und Hossi von der Westküste.

 

Planmäßig und pünktlich waren alle 10 Teilnehmer im Hotel „Aurora“ in Kappeln angekommen und konnten ihre Zimmer beziehen. Die Barke war im Schleswiger Stadthafen vom dortigen Slip zu Wasser gelassen worden und der Trailer in der Marina in Kappeln abgestellt worden.

 

Das Hotel „Aurora“ in Kappeln ist 1986 – 1992 durch die TV-Sendung „Der Landarzt“ hinlänglich bekannt geworden und profitiert noch heute davon. Pünktlich um 12:30 Uhr wurden wir, inzwischen alle im Ruderdress, im Hotel zu Tisch gebeten. Wir hatten die Wahl zwischen einer Zwiebel- oder Tomatensuppe. Neun von uns entschieden sich für die Zwiebelsuppe. Nur einer von uns entschied für eine Tomatensuppe.

 

Um 13:30 Uhr fuhren wir mit dem Taxi nach Schleswig in den Stadthafen. Ohne großen Zeitverlust bemannten wir die Barke und schon nach 15 Minuten ruderten wir auf der Schlei in Richtung Ost. Das Wetter war trotz des starken Windes aus West mit Stärke 6 – 7 Bft schön. Zur Erinnerung: In der Nacht zuvor war der Orkan „Poly“ über Norddeutschland hinweggefegt und hatte stellenweise Schäden verursacht.

 

In den „unausweichlichen“ keinen Pausen profitierten wir sehr von dem Wind, indem die Ruderblätter dann in Segelstellung gebracht und wir mit dem nötigen Nass versorgt wurden. Das Rückseitenwetter bescherte uns eine ungewöhnlich gute Sicht von über 30 km. Aufgrund unseres geringen Tiefgangs brauchten wir uns nicht im gut ausgetonnten Fahrwasser aufzuhalten. Landschaftlich sind die Ufer der Schlei an Schönheit wirklich kaum zu überbieten. Kleine Dörfer, Felder, Reetdachhäuser. Selten wurde an diesem Nachmittag ein Segel- und Motorboot angetroffen. Wir ruderten durch die Kleine Breite, durch die Stexiger Enge in die Große Breite bis nach Missunde. Im Yachthafen von Missunde wurde die Barke für die kommende Nacht gut vertäut. Im anliegenden Fährhaus gönnten wir uns vor der „Heimfahrt“ ein Getränk - um 17:30 Uhr fuhren wir mit dem Taxi durch die schöne Landschaft nach Kappeln in unser Hotel.

 

Im Speisesaal des Hotels nahmen wir um 20 Uhr an einem gedeckten Tisch Platz zum Abendessen á la carte. inbegriffen die Getränke. Es hat uns allen gut gemundet. - Nach dem Abendmahl machten wir uns in der Altstadt auf dem Oberland auf die Suche nach einem kleinen Lokal, um dort vor dem Schlafengehen noch einen Absacker zu trinken. In der „Palette“ kehrten wir ein. Noch vor Mitternacht kehrten wir in unser Hotel zurück und begaben uns zur Nachtruhe.

 

Freitag, 7. Juli 2023

Alle 10 Ruderer saßen pünktlich um 08:30 Uhr beim Frühstück. Die Uhr von der nebenan stehenden Barockkirche St. Nikolai ließ uns mit ihrem Glockengeläut um 8 Uhr sowieso nicht länger schlafen. Das Frühstücksangebot war reichlich und sehr gut sortiert. Um 10 Uhr fuhren wir mit dem Taxi durch die hügelige, farbenprächtige Landschaft nach Missunde. Neu auf den letzten Ruderwanderfahrten und auch an dieser war und ist, dass es kein Starterbierchen mehr gab/gibt. Was ist los? Wohl haben wir vor dem Tagestörn an der Tanke Eis für Wasser und Wein eingekauft. Man könnte dann vielleicht auch…

 

Ohne Murren und Knurren legten wir um 10:30 vom Steg in Missunde ab. Bei schönstem Wetter und leichtem achterlichen Wind ruderten wir mit mäßigem Schlag in Richtung Lindaunis Brücke. Unterwegs wurden wir stets mit kühlem Nass versorgt, eine Übersäuerung unserer Mägen wurde durch ein dickflüssiges Etwas verhindert.

 

Mittags machten wir am Steg Campingplatz Lindaunis für die Mittagspause fest. Auf der Terrasse der Gaststätte „Schleimöwe“ ließen wir uns nieder. Hier bekamen wir nach kurzer Zeit unser aller Lieblingsessen serviert: Currywurst mit Pommes. Dazu den nötigen Hopfensaft. Oh, wie haben wir es genossen!

 

Um 14:30 Uhr legten wir ab, ruderten durch die offene alte Brücke Lindaunis. Eine neue Brücke für Eisenbahn und öffentlichen Verkehr ist in Arbeit, wird aber bis zur Fertigstellung noch ein paar Jahre dauern.

 

Auf der Höhe von Gut Bienebek gelüstete es einige Kameraden von uns nach einem Bad, das ihnen gewährt wurde. Frisch und gesäubert kamen sie nach ein paar Minuten wieder an Bord und wir setzten unsere Wanderfahrt bis nach Arnis, Deutschlands kleinste Stadt, fort. In der großen Marina fanden wir zum Glück einen Liegeplatz für die Barke für die kommende Nacht. Im Eilschritt liefen wir durch die kleine Stadt und über Werftgelände bis zum Restaurant „Schleiperle“, in dem wir bis zur Taxiankunft noch in Eile eine Jolle trinken konnten. Gegen 17:30 Uhr fuhren wir mit dem Taxi zurück nach Kappeln.

 

Um 20 Uhr war im Unterland von Kappeln in der „Fährschenke“ für uns zum Abendessen eingedeckt worden. Wieder konnten wir á la carte ein gutes Essen, untermalt von Getränken, zu uns nehmen. Danach stiegen wir auf das Oberland, wo wir in der überfüllten „Palette“ landeten. Fast wären wir hier verdurstet!

 

Samstag, 8. Juli 2023

Die Kirchenuhr hatte 8 geschlagen; noch eine halbe Stunde mussten wir bis zum opulenten Frühstück warten. Gut ausgeruht und gut gelaunt nahmen wir 10 Allemannen das Frühstück ein. Ein Stunde später ging es mit dem Taxi nach Arnis – wieder ging es ohne Starterbierchen in die Barke. Auch an diesem Tag schienen wir ein Kaiserwetter zu haben. Mit ruhigem Schlag ruderten wir aus dem großen Revier der Marina hinaus in das Fahrwasser der Schlei in Richtung Kappeln. Auffällig an diesem Samstagmorgen waren die vielen Segel- und Motorboote, die wohl alle bis Schleimünde in die Ostsee wollten.

 

Auf der Höhe Kappeln gab es an Backbord viel Interessantes zu sehen: Den Museumshafen, die Kappelner Brücke, den Heringszaun, der nach unserer Meinung verkommen war, die Hafenpromenade von Kappeln und einiges mehr.

 

Nach genau einem Kilometer nördlich von Kappeln musste der Kurs auf dem Tonnenstrich um 90 Grad nach Ost geändert werden. Wie schon erwähnt mussten sich die meisten Boote streng an dem Tonnenstrich halten, wogegen wir uns etwas freier bewegen konnten. In Maasholm wurde an der Westseite der Marina eine kleine PiPa gemacht. Danach wurde Kurs auf das 4 km entfernt liegende Schleimünde genommen – der Seegang war ziemlich kappelig und bis zu 60 cm hoch.

 

Gegen 13 Uhr erreichten wir das Tagesziel Schleimünde. Endlich haben wir das geschafft, was die anderen beiden Male das schwierige Wetter verhindert hatte. Die Barke wurde auf den Sandstrand gesetzt und mit Vor- und Achterleine gesichert. Ein kurzer Fußmarsch zur „Giftbude“ am südlichen Landpunkt nahmen wir mit Bravour. Dort konnten wir alle gemeinsam an einem Tisch sitzen. Und was gab es zu essen? Pommes und Currywurst! Selbst Flensburger Bier gab es hier! Herrlicher konnte es wohl nicht sein!

 

Um 15 Uhr saßen wir wieder in der Barke und ruderten die 4 km zurück nach Maasholm in den Gemeindehafen, wo wir für die kommende Nacht die Barke an der Quermole festmachten. Vor der Heimfahrt nach Kappeln wurde in der Gaststätte „Tonne 15“ ein goldenes Blondes getrunken. Gegen 17:30 Uhr sind wir wohlbehalten im Hotel angekommen.

 

Kurz vor 20 Uhr stiegen wir, heute alle im weißen Shirt, vom Oberland auf das Unterland und nahmen in einem großen, sanierten Ex-Speicher Platz im Restaurant „Pierspeicher“. Wir speisten nach Karte, deren Auswahl nicht groß war. Und es war hier ungemütlich, kalt und teuer. Nach dem Essen hielt es uns keine Minute länger im Speicher. Wir suchten auf der Hafenmeile bzw. Promenade nach einem Ort, wo wir noch einen Drink nehmen konnten. Viele Lokale hatten bereits um 22 Uhr geschlossen. Zum Glück fanden wir noch eine Gaststätte, bestellten uns mehr Tonic als Gin. Aber auch hier gingen die Lichter bald aus. Daraufhin stiegen wir ins Oberland. Einige Kameraden zog es noch in die „Palette“, die anderen zum Schlafen ins Hotel.

 

Sonntag, 9. Juli 2023

Pünktlich trafen wir uns an diesem Morgen erneut um 08:30 Uhr zum Frühstück, die Abreise war für 09:15 Uhr geplant. Das Trailerteam mit Jan, Franz und Thomas hatte sich schon aufgemacht, um den Trailer von Kappeln nach Maasholm in die Marina zu fahren. Der Rest fuhr mit den Autos ebenfalls nach Maasholm. Drei Kameraden paddelten die „Messina III“ von ihrem Nachtlager bis an den Slip. Dort war der Trailer bereits so weit ins Wasser gefahren, um die Barke aufzunehmen. Alles klappte wie am Schnürchen. Die Barke wurde außen und innen gründlich gereinigt und für die bevorstehende Fahrt nach Hamburg-Allermöhe gerüstet. Bereits gegen 11 Uhr haben wir uns voneinander verabschiedet.

 

Auch diese Ruderwanderfahrt war ein voller Erfolg. Sie hat uns allen gut gefallen. Ein großer Dank geht wieder an das Barkenteam und an das Planungsteam mit Wilfried und Clemens. Die letzte Ruderwanderfahrt in diesem Jahr führt uns Anfang September nach Stralsund. Eiderbull/Hossi

 

 

Teilnehmer: Jan B., Ronald B., Wilfried B., Bendix C., Clemens C., Horst D., Hauke P., Thomas K., Klaus v. K., Franz W.

 

 

 

 

 

 

Wanderfahrt schlei, Juli 2023, ist online!

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