72. Ruderwanderfahrt, 05.09. -11.09.2022, Vierwaldstättersee/Schweiz

Teilnehmer: Joachim Ahmer, Jan Behrens, Roland Bohmgahren, Wilfried Brozait, Rainer Busch, Bendix Claussen, Clemens Claussen, Horst Dellin, Klaus von Kuczkowski, Hauke Peters, Franz Wolgast.

 

Kurz nach unserer 70. Ruderwanderfahrt im Sept. 2021 auf der Weser machten sich die Mitglieder des Bullentisches Gedanken, wo und wann die Jubiläumsfahrt – 25 Jahre Bullentisch – im nächsten Jahr stattfinden sollte. Schnellfließende Gewässer wie größere Flüsse, sollten zum Rudern ausgeschlossen werden. Mehrheitlich kamen die Mitglieder dann überein, den Vierwaldstättersee in der Zentralschweiz wegen seiner Größe von 114 qkm und seiner Schönheit als Ziel zu nehmen. Uns war klar, dass das Unternehmen teuer werden würde, aber das wollten wir in Kauf nehmen, denn die Schweiz ist bekannt für sein gutes Preisleistungsverhältnis.

 

Die ganze Vorarbeit, die erheblich viel Arbeit und Zeit beanspruchte, wurde vom Organisationsteam bestehend aus Wilfried, Clemens, Hauke und auch von Klaus geleistet. Sie umfasste u.a. die Buchung eines Hotels am See, Flugreise Hamburg - Zürich – Hamburg, Charterung eines kleinen Busses für das Trailern mit der Barke Messina III und Beförderung unseres Gepäcks nach Luzern und zurück. - Man traf sich sogar im April und Juli d. J. im Hotel „Kap Polonio“ in Pinneberg. Schließlich war am 27.07.2022 die Planung komplett abgeschlossen.

 

 

Montag, 05.09.22

Pünktlich um 07:45 Uhr an diesem Morgen traf sich die Riege in vollem Clubornat am Flughafen Hamburg im Terminal 2. Das Reisegepäck war schon am 02.09.22 bei Franz abgegeben worden. Die Barke befand sich schon mitsamt Gepäck und Getränken in Luzern und zwar in guten Händen von Dirk und seiner Gattin Antje.

 

Langsam, aber sicher erreichten wir nach einer Stunde Schneckentempo in der Riesenschlange von Menschen den Sicherheitscheckbereich. Alle waren froh ihn endlich überstanden zu haben. Für ein kleines Frühstück bis zum Boarding blieb leider keine Zeit mehr. Um 09:30 Uhr saßen wir 11 Ruderer endlich im Swissair-Liner. Mit einer halbstündigen Verspätung startete das Flugzeug gen Zürich. Man reichte uns nach erklommener Höhe eine kleine Flasche Stilles Wasser und ein Stück Schokolade. Ja, ja, wie haben sich die Zeiten geändert!

 

Um 11:45 Uhr landeten wir in Zürich. Im Eilschritt marschierten wir zum Ausgang. Kein Zoll, keine Passkontrolle! Am Ausgang stand Dirk und führte uns zu seinem schwarzen Bus. In schneller Fahrt fuhr Dirk uns in unser „Seehotel Kastanienbaum“ direkt am Vierwaldstättersee gelegen. Dort angekommen erlebten wir eine kleine Enttäuschung. Von insgesamt 9 gebuchten Zimmern waren nur 2 bezugsfertig. Auch hier in der Schweiz herrschte Personalmangel. Trotzdem hieß es jetzt für uns: Umziehen! Die Barke japst nach dem Wasserbad!

 

Um 12:30 fuhren wir im Bus nach Luzern zum Alpenquai 31, wo der Trailer mit der Barke abgestellt war.  Dort wurde die Barke auf dem soliden Slip zu Wasser gelassen. Dabei stellten wir fest, dass an beiden Reifen auf der rechten Seite ein Defekt war, die beseitigt werden mussten. Eine in der Nähe befindliche Autowerkstatt konstatierte, dass beide Kugellager gewechselt werden mussten. Kostenpunkt: läppische 780 CHF!

 

Nach dem Slippen wurde die Barke verholt und aufgeriggt. Danach wurden wir zu einem in der Nähe befindlichen Imbiss geladen. Hier gab es Wurstsalat, Pommes und Bier.  Das hat uns wieder zur alten Stärke gebracht! Nach einer guten Stunde liefen wir am Ufer zurück zur Barke.

 

Um 16 Uhr war Abrudern  bei schönstem Wetter angesagt bei einer Temperatur von 26 °C. Wir ruderten eine langsame Runde vor der schönen Stadt Luzern. Danach ruderten wir zum Ruderclub Reuss Luzern etwas südlich von Luzern gelegen. Dort angelegt, regte sich im Ruderhaus und auf dem Gelände nichts. Verständlich, denn heute war ja Montag!  Daraufhin ruderten wir zurück zu der Anlegestelle in der Nähe des Slips, an der die Barke für die kommende Nacht ordentlich vertäut wurde.

 

Dirk fuhr uns danach innerhalb von 15 Minuten in unser Hotel, wo wir alle unsere Zimmer bezogen und uns für das angesetzte Abendessen um 20:30 Uhr mit einem neuen 25 T-Shirt landfein machen konnten. - Alle waren pünktlich auf der großen Terrasse zum Abendessen erschienen. Für uns hatte man einen langen Tisch gedeckt. Die Atmosphäre war herrlich, dazu noch der herrliche Blick auf den See und die Berge. - Wir konnten zwischen zwei vorgeschlagenen Menüs wählen. Uns allen haben die ausgewählten Menüs hervorragend geschmeckt. Gegen 23 Uhr endete der erlebnisreiche Tag noch mit einem Absacker.

 

 

Dienstag, 06.09.22

. . . . wenn die Sonne erwacht in den Bergen . . . . so erlebten wir es echt an diesem ersten Morgen im Hotel von unserem Balkon aus. Fantastisch der Blick auf den See und im Hintergrund die Berge mit der aufgehenden Sonne! Und unten im Wasser schwammen Hauke, Franz und Jan und winkten uns fröhlich zu.

 

Gegen 8 Uhr waren wir im Restaurant zum Frühstück verabredet. Alle 11 erschienen pünktlich. Das Frühstücksangebot war überaus reichlich und lecker. Noch besser als damals in der Villa in Potsdam. Wir haben es sehr genossen. Rainer entdeckte mit seinen Falkenaugen einen Kübel mit Eis. Darin standen 4 Flaschen Sekt und Rainer lud uns förmlich zum Probieren ein und so kam es ungewollt zu einem fröhlichen Tagesanfang.

 

Erst um 09:15 Uhr fuhren wir nach Luzern zum Alpenquai zum Liegeplatz der Barke, die zügig bemannt wurde, da ein Treffen um 09:45 Uhr mit einem Boot des Reusser Ruderclub Luzern am Tag vorher abgesprochen war. Es wollte uns heute bis Küssnacht begleiten, denn: You never row alone! Das Treffen auf Höhe Tribschen klappte. Das Skull-Boot war mit 2 Ruderinnen und 3 Ruderern besetzt. Aber ein Wettrudern zwischen Barke und Skull war natürlich ausgeschlossen. Vom Luzerner See ruderten wir in den Küssnachter See mit NO-Kurs. Das Wetter war recht schön mit Sonne und bei 20° C. Ztw. briste der Wind frisch auf aus NO, was der Barke nichts ausmachte, der Skull jedoch Schutz näher unter Land suchte.

 

Um 12:15 Uhr erreichten wir den Anleger vom Rigi Ruderclub, neben dem Strandbad von Küssnacht gelegen. Einige Clubmitglieder hießen uns am Steg willkommen und hatten großzügiger weise einen Tisch und ein paar Stühle ins Freie gestellt. Man tauschte Artigkeiten aus, machte Fotos und wir übergaben eine Tischflagge und ein Buch der Allemannia. Danach gingen wir 11 Mann über den Strandbadplatz zum Rigi Pizza Küssnacht und ließen es uns mit einem guten Imbiss wohl ergehen.

 

Gegen 14 Uhr haben wir uns vom Rigi-Ruderclub und von den Ruderern des Begleitbootes verabschiedet. Mit achterlichem Wind ruderten wir südwestwärts . Kurz nach dem Passieren der Ortschaft Greppen kam sehr schnell ein Gewitter mit starkem Wind aus Nordwest auf. Wir hielten es für richtig, umgehend die Küste aufzusuchen und uns vor den einsetzenden Blitzen zu schützen. Da starker auflandiger Wind herrschte, wurde die Barke von zwei Kameraden auf 2 m Abstand von dem steinigen Grund abgehalten. - So schnell wie das Gewitter aufkam, klarte es wieder auf und der Wind legte sich.

 

Um 15 Uhr konnten wir weiterrudern. Es waren noch gute 8 km bis zur Marina Lützelau, hinter Weggis,

gelegen, zu rudern. Um 17 Uhr erreichten wir Lützelau. In dieser kleinen Marina erhielten wir einen schönen Liegeplatz, ganz nahe an der Küstenstraße. Vor der Abfahrt zum Hotel Kastanienbaum tranken wir noch ein Gerstengebräuli in der naheliegenden Gaststätte.

 

Im einheitlichen Oberdress trafen wir uns um 20:30 Uhr im Speisesaal des Hotels. Aus Wettergründen konnten wir nicht auf der Terrasse speisen. Wieder konnten wir uns von zwei vorgeschlagenen Menüs jeweils ein Menü aussuchen. Es hat uns wieder gut geschmeckt. Als Dessert gab es auf Wunsch von Willy ein Eissorbet mit Wodka. Einige Kameraden haben sich danach unter der Markise im Freien einen letzten Trunk vor dem Schlafengehen gegönnt.  Aber gegen 23 Uhr war allgemein Ruhe im Schiff.

 

 

Mittwoch, 07.09.22

Um 8 Uhr trafen wir uns wieder zum lukullischen Frühstück im Speiserestaurant. Wir haben es wieder sehr genossen und das trug auch sehr zur guten Laune bei. - Um 09:30 Uhr fuhren wir mit dem Bus überwiegend auf Straßen am Ufer durch Luzern, Meggen, Küssnacht- durch die Hohle Gasse - Greppen, weiter durch das langgestreckte kleine Städtchen Weggis bis zur Marina von Lützelau, die wir um 10:30 Uhr erreichten.

 

Unter Absingen „in Hamburg sagt man Tschüss“ ruderten wir bei schönem Wetter südwärts vorbei an Vitzenau weiter durch die 1 km breite Seeenge zwischen den Kantonen Schwyz und Niwalden. Danach schlugen wir einen südwestlichen Kurs ein und ruderten auf bis zum kleinen Seestädtchen Buochs. Dort angekommen, machten wir die Barke an einer geeigneten Stelle fest. Ganz in der Nähe des Liegeplatzes war ein sogenanntes Seebeizli, in der wir uns einen kräftigen Imbiss servieren ließen.

 

Gegen 14:30 Uhr verließen wir den Liegeplatz und entschieden uns nicht weiter nach Osten zu rudern, sondern wieder die Marina vom Vortag anzurudern. Auf dem Weg dorthin konnten wir am Himmel über dem See und zwischen den Bergen einen „Luftkampf“ zwischen 2 Militärjets der Schweizer Luftwaffe verfolgen. Hauke hat ein Video von der „Übung“ gemacht.

 

Wie stets wurden wir an allen Rudertagen mit Getränken gut versorgt. Der selbstgemachte Eierlikör von Franz hat uns besonders gut geschmeckt.

 

Gegen Frühabend erreichten wir wieder die kleine Marina Lützelau. Hier sollte die Barke für die nächsten beiden Tage bleiben.

 

Wie bisher immer war Dirk mit dem Bus früh zur Stelle. Und so fuhren wir genauso zurück, wie wir heute Morgen gekommen waren. Um 18 Uhr waren wir im „Seehotel Kastanienbaum“ angekommen. Für die Wasserratten blieb noch Zeit ein Bad im See vor dem Abendessen zu nehmen.

 

Natürlich haben wir uns wieder auf das Abendessen gefreut und wir waren immer gespannt, was für Gerichte angeboten wurden. Mit der Wahl des jeweiligen Menüs waren wir stets fix bei der Hand. Zu dem Gericht konnte man zwischen Bier, Wein oder Wasser wählen. Ganz klar haben wir als Dessert das Eissorbet mit Wodka bevorzugt. - Um 23 Uhr war auch an diesem Abend der Sandmann da, der uns zum Schlafen riet.

 

 

Donnerstag, 08.09.22

Zum heutigen Frühstück erschienen wir nicht wie üblich im Ruderdress, sondern im Landgangszeug, denn dieser Tag wurde wie geplant zum Kulturtag erklärt. Um für den Tag gut gerüstet zu sein, haben wir uns an dem reichhaltigen Frühstück gut getan und haben auch für das Mäuschen im Speisesaal ein paar Krümel auf dem Boden gelassen.

 

Um 09:30 Uhr fuhren wir mit dem Bus von Kastanienbaum nach Kriens, ca. 5 km nordnordöstlich von der Spitze des Berges Pilatus gelegen. Dort buchten Klaus, der Initiator des heutigen Highlights, mit Willy zu einem günstigen Preis eine Auffahrt zu dem 2132 m hohen Berg mit der Seilbahn und gleichzeitig eine Fahrt mit der Zahnradbahn hinab nach Alpnachstad.

 

Zuerst ging es mit viersitzigen Seilbahngondeln bis hoch auf 1416 m, dann stiegen wir um in 50 Personen fassende Gondeln. Wir sind dann bis auf den Berg-Kulm gefahren. Die Temperatur betrug hier oben nur noch 4°C. Oft wallte der Nebel um die Spitze.

 

Das Kulm-Plateau war gefüllt mit Menschen. Hier oben gab es viele Einrichtungen wie Hotels, Gaststätten und Shops. Sogar ein großes Bankett für über 500 Personen wurde heute hier abgehalten. Die meisten Kameraden von uns haben sich hier oben aber mit nur einem Fläschchen Bier zufrieden gegeben.

 

Fahrplanmäßig wollten wir um 12:15 Uhr zu Tale fahren und stiegen dann in eine von 3 bereit stehenden Fahrbahnen für je 100 Personen ein, die über ein horizontales Zahnradgetriebe entweder hoch oder hinabfahren.  Die Fahrt dauert bis Alpnachstad am Fuße des Berges 40 Minuten. Am Anfang und am Ende der Strecke betrug die Neigung der Bahn 48%. Seit 130 Jahren hat sich die Anlage bewährt und wurde damals in nur 600 Tagen gebaut.

 

Unten im Tal herrschten wieder sommerliche Temperaturen. Ein Bierchen und eine halbe Brezel vor der Fahrt nach Luzern linderten den Durst und den Hunger. Angekommen am Alpenquai (Slipanlage) gingen wir im Eiltempo zum bekannten Imbiss, wo wir wieder ausreichend Pommes, Wurstsalat und Bier konsumierten.

 

Gegen 16 Uhr begann unter der Leitung von Klaus die Stadtführung in Luzern. Luzern gehört zu den schönsten Städten der Welt. Die Stadt besticht durch seinen unvergleichlichen Charme. Hier befindet sich das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Zentralschweiz inmitten einer malerischen Landschaft.

 

Zuerst bewunderten wir einen riesigen schwarzen Block, das neue Kunstmuseum. Leider eine Geschmackssache! Als nächstes bewunderten wir das Riesenportal vor dem Luzerner Bahnhof aus dem 19. Jahrhundert. Weiter ging es auf der südlichen Uferseite bis zur weltbekannten Kapellbrücke aus Holz, die vor Jahren durch einen Brand teilweise zerstört wurde, aber wieder schnell aufgebaut wurde. Über diese blumengeschmückte Brücke spazierten wir auf die nördliche Uferstraße. Wir liefen die Straßen von Luzern mal bergauf, mal bergab bis zum historischen Löwenplatz. Von dort ein Stückchen zum Löwendenkmal in einem kleinen Park.  Der in Stein gehauene Löwe ist über 201 Jahre alt und erinnert an die Schweizer Gardisten, die damals im Dienst des französischen Königs standen und bei der Revolution ums Leben kamen. Über dem liegenden Löwen steht die Inschrift in lateinischer Sprache: Helvetiorum Fidei Ac Virtuti = auf die Treue und Tapferkeit der Schweizer. Allgemein ist das

Denkmal für die Schweizer bis heute noch wegen seiner Geschichte umstritten.

 

Unweit vom Löwenpark nahmen wir in einem Straßencafé eine Stärkung in Form von naturtrübem Quöllfrischem Appenzeller Bierli. Danach liefen wir weiter gen Westen durch die obere Stadt. Ein Teil von uns lief unterhalb der 10 m hohen Mauer, der andere Teil auf der Mauer. Am Mühlenplatz unten am Ufer trafen wir uns alle wieder und spazierten über das Nadelwehr zur anderen Uferseite. Auf dem Franziskaner Platz endete die Stadtführung. Erleichtert nahmen wir an einem Bistoli Platz und erholten uns vom Marsch durch die Stadt bei einem kleinen Dämmerschoppen. Um 19:30 Uhr holte uns Dirk mit seinem Büsli ab und fuhr uns ins Seehotel Kastanienbaum.

 

Punkt 20:30 Uhr saßen wir, inzwischen aufgefrischt, im Speisesaal an unserem Tisch und ließen uns das ausgewählte Menü inklusive Dessert gut schmecken. Einige Kameraden ließen den Abend nach dem Essen auf der Terrasse ausklingen.

 

 

Freitag, 09.09.22

Auch am 4. Morgen in unserem Hotel freute man sich nach dem Erwachen und dem Morgenputz auf das leckere Frühstück um 8 Uhr.

 

Um 09:30 Uhr fuhren wir mit dem Bus wieder entlang der schönen Küstenstraße nach Lützelau und folglich wieder durch Küssnacht. In der Hohlen Gasse war von dem Vogt Gessler wieder keine Spur zu sehen! - Da die Barke 2 Tage und Nächte ihre Ruhe gehabt hatte, aber es häufig geregnet hatte, musste vor dem Abrudern erst einmal kräftig und lange gepumpt und geschöpft werden, denn das Regenwasser reichte fast bis zu den Grätings.

 

Erst gegen 11 Uhr konnten wir die Marina verlassen und ruderten mit WSW- Kurs nach Kehrsiten. Voraus bildete sich über dem See ein dunkler Wolkenstreifen, der sich in Richtung Weggis bewegte. Zum Glück haben wir nur ein paar Tropfen Mücken . . . . . abbekommen. Nach 2 Stunden erreichten wir bei sonnigem Wetter die kleine Marina Kehrsiten mit Namen Blomgarten. Dort machten wir eine kleine Mittagspause. In einer kleinen Blockhütte konnte jeder von uns eine Flasche Bier = 4 Scheiben flüssiges Brot= genießen. Ab 14 Uhr ruderten wir entlang der 600 m hohen Küste nach Stansstad im Kanton Niwalden. Dirk nahm uns in der Marina in Empfang und dirigierte uns zum Liegeplatz, wo wir die Barke für die kommende Nacht liegenlassen wollten.

Einen Katzensprung vom Liegeplatz entfernt, befand sich ein Hotel mit Außenrestauration. Dort ließen wir uns nieder und bestellten eine klassische Gazpacho mit Brot und ein Bierli. -  Von unserem Platz aus konnten wir die Spitze vom Berg Pilatus, ohne Wolken, deutlich erkennen. Ein wunderschönes Panorama! Gegen 17 Uhr fuhren wir mit dem Bus in das Seehotel Kastanienbaum.

 

Um 20:30 Uhr haben wir uns im Clubornat zu unserem Jubiläumsessen im Speisesaal getroffen. Kurz beschrieben: Unser „Bullentisch“ besteht in diesem Jahr 25 Jahre und hat während dieser Zeit 72 Ruderwanderfahrten durchgeführt; davon 4 im Ausland. Das ist schon bemerkenswert und darauf können wir alle stolz sein! Dabei ist es nie unter uns Ruderkameraden zu einer Auseinandersetzung gekommen.

 

Das Jubiläumsessen bestand aus einem wohlschmeckendem Menü mit Vorspeise, Hauptspeise und dem bekannten Willy-Dessert. Dazu wurde wahlweise Rotwein, Bier und Wasser serviert. Gegen 22:30 Uhr verholte sich ein Teil der Kameraden wieder auf die Terrasse zum Abtrunk. Somit endete dieser Tag in aller Stille und Zufriedenheit.

 

 

Samstag, 10.09.22

Der letzte Rudertag in der Schweiz war angebrochen. Man traf sich wieder um 8 Uhr pünktlich zum umfangreichen Frühstück, bevor wir um 09:30 Uhr mit dem Bus nach Stansstad fuhren. Der Himmel war bedeckt und ein leichter Regen vermieste uns ab 10 Uhr das Rudern mit strammem Kurs Nord und einer Lufttemperatur von 16°C. Ein mäßiger Wind gegenan ließ uns bei normaler Ruderkraft trotzdem gut vorankommen. Dabei passierten wir auch das Seehotel Kastanienbaum, das mit seiner rotbraunen Fassade und Größe einen imposanten Eindruck machte.

 

Kurz vor 12 Uhr erreichten wir den Slip in Luzern. Wir kamen überein die Barke aus dem Wasser zu nehmen, zumal der Himmel sich mit Regenwolken überzog. Vor der Herausnahme wurden Riemen, Paddel, Matten, Gläser, Taue und Müll aus dem Boot geholt und an Land gelegt und sortiert.  Kurz vor 13 Uhr konnte Dirk mit seinem Bus die Barke auf dem Trailer aus dem Wasser ziehen. Oben angekommen wurde die Barke innen und außen gut gereinigt, ordentlich eingeräumt und zuletzt mit der blauen Abdeckplane überspannt. Um 13:30 Uhr war der Trailer mit der Barke absolut transportsicher für die Rückreise nach Hamburg.

 

Mit dem Bus fuhren wir danach zum Seehotel Kastanienbaum. Dort arrangierte Willy noch zu dieser Stunde für uns einen kleinen Imbiss in Form von Suppe und Brot. Danach fuhr Dirk uns auf Wunsch zum weltbekannten Rotsee bei Luzern, auf dem 3 mal im Jahr Rudermeisterschaften ausgetragen werden. Der See ist 2,6 km lang, 300 m breit und 15 m tief und liegt inmitten einer Parklandschaft. Hier trafen wir vor der Bootshalle die z. Zt. beste Schweizer Ruderin im Einer Jeannine Gmelin im Übungsdress. Ca. 1,90 groß und mit stattlicher Figur.

 

Für einen Flirt blieb uns leider keine Zeit und so fuhren wir nach Luzern zum Löwenplatz in der Innenstadt und stiegen dort alle aus. Wir verabredeten für 17:30 Uhr ein Treffen am Alpenquai / Slip. Bis dahin schlenderten wir durch die Einkaufsstraßen von Luzern. Auffällig viele elegante Geschäfte mit Uhren ab 10,- CHF bis zu astronomischen Preisen.

 

Uns fiel auf, dass selbst an einem Samstag viele Menschen aus Asien auf den Straßen und an den Ufern flanierten. Nicht nur Japaner und Chinesen, sondern Asiaten aus Kambodscha, Vietnam, Malaysia, Philippinen, usw., die sich bestimmt einen längeren Aufenthalt in der Schweiz gar nicht leisten können. Deshalb bleibt es für uns ein Rätsel und ein vager Verdacht, dass sie durch eine gewisse Arbeit ihr Geld verdienen.

 

Wie abgemacht, fuhren wir um 17:30 Uhr zurück ins Hotel. Vor dem Abendessen wurde für die morgige Reise der Koffer gepackt. Noch einmal konnten wir uns von den angebotenen Menüs das beste aussuchen. Als Gäste konnten wir heute Abend Dirk und Antje in unserem Kreis begrüßen. Und wie fast an jedem Abend gingen um 23 Uhr im Hotel die Lichter aus.

 

 

Sonntag, 11.09.22

Heute Morgen trafen wir uns bereits um 07:30 Uhr zum Frühstück, das lecker wie eh und je war. Eine Stunde später wurde unser Gepäck am Heck des Buses verstaut und nach dem Auschecken fuhren wir schweigend von dannen und dachten an die sehr schöne Zeit in diesem schönen Land der Schweiz.

 

In Luzern wurde der Trailer am Pier angedockt und in zügiger Fahrt ging es zum Airport Zürich. Dort angekommen verabschiedeten wir uns ganz herzlich von Antje und Dirk, bedankten uns für ihren guten Service und wünschten ihnen eine gute Fahrt nach Hamburg.

 

In der Abflughalle waren selbst an diesem Sonntag viele Menschen. Das Einchecken dauerte aber nicht solange wie in Hamburg. Bis zum Abflug um 12:30 Uhr verbrachten wir die Zeit im Terminal. Dann endlich waren wir in der Luft und flogen in den echten Norden. Pünktlich um 14:10 landeten wir in Hamburg. In Halle 2 haben wir uns nach 7 Tagen Zusammensein verabschiedet. Rainer, Klaus, Hauke und Hossi warteten am Band auf ihr Gepäck. Kaum zu glauben, aber wahr, das Gepäck kam zur großen Freude an! Von Klaus haben wir uns verabschiedet. Wir 3 haben ein Taxi genommen, dass uns zum Hotel Cockpit gefahren hat, wo wir in der Tiefgarage zu unseren Autos gegangen sind und von dort nach Hause gefahren sind.

 

Eine langgeplante Ruderwanderfahrt war zu Ende gegangen. Als Resümee ist zu schreiben, das die Fahrt allen gut bis sehr gut gefallen hat, die Unterbringung, die Verpflegung, das Hotel, das Rudern, die Busfahrten, die gute Kameradschaft usw.. Nochmals einen großen Dank an das OrgTeam und Franz, der mit dem Gepäck, der Barke und dem Likör viel Arbeit hatte.

 

Erst im nächsten Jahr 2023 werden wir wieder zusammen rudern. Schon jetzt sind 3 Ruderwanderfahrten innerhalb Deutschlands geplant und gebucht:  Berlin, Schlei und Stralsund. Kaum zu glauben, aber wahr, kein Platz ist mehr frei.

 

 

gez. Eiderbull / Hossi

T

 

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