70. Ruderwanderfahrt,  Beverungen an der Weser 02.09. - 05.09.2021

Die 2. und letzte Ruderwanderfahrt in diesem Jahr führte uns an den schönsten Teilabschnitt der Weser, nämlich nach Beverungen im Weserbergland. Es ist  das dritte Mal seit Bestehen des Bullentisches von 1997, dass wir die Gegend der Weser ausgesucht hatten.

 

 

Teilnehmer der Ruderwanderfahrt: Jan B., Ronald B., Rainer B., Bendix C., Clemens C., Horst D., Klaus v. K., Hauke P., Frank P. und Franz W.

 

Donnerstag, 02.09.2021

Den wohl weitesten Anfahrtsweg bis zum Zielpunkt hatten die Nordlichter Hossi, Hauke und Frank. Einer von ihnen musste schon um 4 Uhr früh aus den Federn, um rechtzeitig um 6 Uhr  in Brunsbüttel bei  Hauke zu sein. Frank wurde um 06:30 Uhr in Itzehoe aufgepickt.  Es folgte Rainer von Travemünde, der  Clemens und Bendix in Barsbüttel an Bord nahm. Klaus und Stöpsel fuhren jeweils solo mit ihrem Wagen von Hamburg an die Weser.  Zu guter Letzt kamen Jan und Franz mit unserem liebsten und besten Stück, mit der Barke „Messina III“  auf dem Trailer an den Fluss gefahren.

 

Gegen 11 Uhr erreichten die vorgenannten Ruderkameraden wohlbehalten das Hotel „Stadt Bremen“ in Beverungen. Das Trailerteam war zum Slippen  auf den Campingplatz  von Bad Karlshafen bei km 45 beordert worden, wo es um 12:30 Uhr eintraf.

 

Zum Glück konnten wir schon zu dem Zeitpunkt unsere Zimmer im Hotel, die für uns reserviert waren und alle auf der 1. Etage lagen, beziehen. Nachdem wir uns umgezogen hatten, versammelten wir uns auf dem Hof neben einem ausgedienten Straßenbahnwagen aus den 60ziger Jahren und ließen uns vor dem Rudern ein schmackhaftes Bier servieren. - Um kurz nach 12 Uhr wurden wir 8 Ruderer mit dem Bulli des Hotels zum Campingplatz von Bad Karlshafen bei km 45 gefahren. Dort standen schon Jan und Franz mit dem Trailer bereit zum Slippen. Bei herrlichstem Wetter und schöner Kulisse wurde die Messina III zu Wasser gelassen und gegen den Strom der Weser am Ufer seemännisch vertäut. Jan und Franz fuhren danach  mit dem Auto nach Beverungen, bezogen ihre Zimmer und kamen in ihrem Ruderornat zurück auf den Campingplatz, wo schon fleißig Pizza gespeist wurde. Dazu trank man keinen Rotwein, sondern „frischen“ Gerstensaft aus der Flasche.

 

Gegen 14 Uhr wurde die Barke mit uns 10 Ruderern bemannt und dann abgelegt. Nach einer schneidigen Wende ruderten wir gemächlich im 5 km/h starken Strom flussabwärts vorbei an Bad Karlshafen. Danach wurde die 70. Wanderfahrt vom FL Clemens eröffnet. Allerdings wieder ohne Schampus! Wenn unser Willy, der seine Krankheit immer noch auskurieren muss, das gewusst hätte!

 

Wie schon erwähnt, konnte das Wetter an diesem Tag nicht schöner sein. Sonnig, leichte Brise und 22° C warm. Gegen 16:30 Uhr passierten  wir das von Merkel stillgelegte Atomkraftwerk Würgassen. Ein politisch gewolltes Trauerspiel! - Bei Kilometer 51 ruderten  wir in den kleinen Yachthafen und Campingplatz Dreiländereck und machten an einem Bootsanleger fest.  Hier sollte die Barke in der kommenden Nacht liegen bleiben. Von hier aus machten wir uns zu Fuß auf zu einem vereinbarten Treff, um mit den Taxen nach Beverungen gefahren zu werden. Nette Camper in der Nähe hatten wohl Mitleid mit uns und boten uns einen vollen Kasten Bier an, den wir wohlwollend während der Wartezeit geleert haben. Übrigens, hier entstand ein sehr schönes Foto von 9 Allemannen, alle im gleichen Dress und frohgelaunt. Im Hintergrund Wasser (Fotograf:Klaus)

 

 

Kurz nach 17 Uhr waren wir im Hotel „Stadt Bremen“. Das Abendessen sollte  ab 20 Uhr hier im Hause eingenommen werden. Pünktlich saßen wir zusammen in einem schönen Raum an einem schön gedeckten Tisch auf Stühlen mit weißen Hussen.  Hier ließen wir es uns gutgehen. Wie gewohnt, wurden á la carte die Gerichte ausgesucht. Die Küche war hervorragend und das Personal nett und aufmerksam. Gegen 22:30 Uhr löste sich unsere Gesellschaft langsam auf. Einige Kameraden suchten ihr Nachtlager auf und einige nahmen in der „weit entfernten“ Gaststätte „MyBar“ einen Absacker.

 

Freitag, 03.02.2021

Nur ein Ruderer war an diesem Morgen zum vereinbarten Zeitpunkt um 08;30 Uhr pünktlich zum Frühstück erschienen, nämlich Clemens! Alle anderen Kameraden hatten sich schon um 8 Uhr zu Tisch begeben. - Um 09:30 Uhr  war die Abfahrt zur Fronarbeit  mit dem Taxi zum Dreiländereck angesetzt. Ein paar eschte Landsportler begaben sich per pedes zum 2 km entfernten Liegeplatz der Barke. Schon kurz nach 10 Uhr legten wir ab und ruderten  in die stille Weser. Ein leichter Nebel überdeckte die Landschaft ringsumher, aber genau um 11:06 Uhr riss die Nebeldecke auf und die Sonne schien mit voller Kraft vom blauen Himmel. Wir alle haben es sehr genossen, zumal  auch der Service im Boot so schön mitspielte. Bei Kilometer 63,5 machten wir unterhalb der weiß gestrichenen Porzellan Manufaktur  Fürstenberg am Anleger eine kleine P-Pause.

 

Danach ruderten wir frohgelaunt weiter flussabwärts durch das wunderschöne Weserbergland. Fast alle Felder waren jetzt abgeerntet und viele Felder waren schon neu angesät worden. - Auf der Weser war kaum Boots- und Schiffsverkehr anzutreffen. Der ehemalige bekannte Oberweserdampfschifffahrtsgesellschaftskapitän war inzwischen wohl auch in den Ruhestand getreten.

 

Die Uhr hatte schon 12 geschlagen und wir näherten uns dem  Höxter Ruderverein bei km 68, wo wir gekonnt am Anleger anlegten und die Barke sicher vertäuten. Hier sollten wir zu Mittag essen. Der Chefkoch servierte uns im oberen Bereich des Clubs eine herrliche, kräftige und gut schmeckende Gemüsesuppe. Dazu gab es Flaschenbier. Und Klaus  spendierte uns aus seiner hübschen Silberflasche einen Verdauerli, der ein bisschen nach Jägermeister schmeckte.

 

Um 14:30 hieß es Leinen los. Wir ruderten am bekannten Schloss und Kloster Corvey von Höxter. Leider wurden wir vom FL nicht gefragt, ob wir Interesse hätten die Sehenswürdigkeit zu besuchen. Vielleicht ein anders Mal! Zum Glück ließ der Service an Bord  nicht an Häufigkeit nach. Der hin und wieder gereichte, von Franz hergestellter Eier-Rumlikör, verhinderte die Ansammlung von Weinsäure im Magen.

 

Gegen 17 Uhr erreichten wir bei km 81 an der Autobrücke den Anleger vom Ruderclub Holzminden. Hier wurde die Barke für die Übernachtung ordentlich vertäut. Der Ruderwart vom Club stellte uns 1 Kasten Bier zur Verfügung, um die Wartezeit bis zur Abfahrt mit den Taxen wohlig zu überbrücken. - Um 17:30 Uhr waren wir alle wieder im Hotel. - Nach eineinhalb Stunden machten wir uns zu Fuß auf zum Abendessen im „Fähranleger“ an der Weser. Das Ambiente unter freiem Himmel entpuppte sich als Fehlschlag. Nach einem Bierchen verließen wir die wohl einst gute Gaststätte und eilten nach vorheriger Anfrage wieder in der schönen Gaststube unseres Hotels. Zum Glück konnten wir dort wieder wie am Vorabend speisen und trinken. Der Abend war gerettet!

 

Den letzten Drink vor dem Schlafengehen nahmen wir fast alle in unser „Stammkneipe“ MyBar ein,  die hautnah neben dem Hotel lag. Die Gelegenheitsraucher verbrachten einen Teil des Abends vor der Tür. Gegen Mitternacht waren alle Allemannen an Bord.

 

Samstag, 04.09.2021

Pünktlich wie die Maurer waren wir ohne Kater zum Frühstück erschienen.Und pünktlich um 09:30 Uhr fuhren wir mit den Taxen durch die schöne Landschaft nach Holzminden zum Ruderclub. Dieser Morgen war auch wieder frisch und neblig. Vor dem Rudern saßen wir auf der Bank  vor dem Club und warteten aus Gewohnheit auf ein frisch gezapftes Bier. Kein Mensch im Club und kein Mensch um diese Zeit in der Nähe! Wohlweislich hatten Hauke und Hossi den noch halbvollen bzw. halbleeren Kasten Bier vom Vortag gut an der Seite des Clubs versteckt und konnten den Kameraden jetzt 14 Flaschen Bier für den üblichen Morgentrunk anbieten.

 

Um 10:30 Uhr legten wir ab und ruderten flussabwärts gen Norden. Dann geschah wieder ein Wunder, denn genau um 11:06 Uhr klarte der Himmel auf! Blauer Himmel und den ganzen Tag Sonne pur. Bei diesem Wetter machte das Rudern wirklich Spaß! - Gegen 13 Uhr erreichten wir das Kleinstädtchen Polle links der Weser und zwar das Culure Hotel zur Burg bei km 92,5. Hier wollten wir zu Mittag rasten. Vorweg bestellten wir für unsere ausgetrockneten Kehlen ein schönes gezapftes Bier vom Fass. Oh Schreck, die Schaumkrone war in Nullzeit weg! Schales Bier tranken wir! Dafür waren die Currywurst und die Pommes in Ordnung.

Unser lieber Franz erhielt während der Mittagspause die Nachricht, dass sein Vater und langjähriges Mitglied des Ruder-Club Allemannia von 1866 im hohen Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit verstorben war. Wir Ruderer der Messina III haben daraufhin unser Beileid bekundet.

 

Um 15 Uhr legten wir vom Steg „Zur Burg“ ab und ruderten die Weser weiter flußabwärts. Bei der Fähre Grave links der Weser wollten wir auf dem dortigen Campingplatz eine kleine P-Pause einlegen. Mit Müh' und Not fanden wir eine Anlegestelle. Leider konnten wir vor Ort kein WC finden. Enttäuscht legten wir wieder ab und ruderten weiter bis in den Linser Hafen von Bodenwerder bei km 112. In dem kleinen und netten Hafenbecken fanden wir mit Genehmigung einen geeigneten Liegeplatz für die kommende Nacht, um am nächsten Tag die Barke aus dem Wasser nehmen zu können.

 

Bevor die Taxen uns abholten, war noch genügend Zeit, um im gemütlichen Vereinslokal des Hafens eine gezapfte Jolle zu trinken. Die Taxen kamen pünktlich zur vereinbarten Zeit und fuhren uns 50 km  weit bis nach Beverungen – Franz fuhr aufgrund  des Trauerfalls nach Ankunft im Hotel mit dem Auto von Stöpsel nach Hause.

 

Das Abendessen war um 20 Uhr „An der Burg“ in Beverungen für uns reserviert worden. Das Org-Team hatte damit eine gute Wahl getroffen.Wir waren in dieser großen und seriösen Gaststätte gut untergebracht und hatten eine schöne Ecke an einem großen Tisch. Der Service funktionierte ausgezeichnet. Das Essen unserer Wahl war lecker. Gegen 22:30 Uhr wurde die Tafel aufgehoben und fast alle Kameraden nahmen noch vor dem Schlafen in der „MyBar“ ein Getränk!

 

Sonntag, 05.09.2021

Das reichliche Frühstück wurde auch heute ab 08:30 Uhr eingenommen. Danach wurden die Übernachtungen bezahlt und danach ausgecheckt. Mit den jeweiligen Autos fuhren wir zum Hafenbecken in Bodenwerder. Fast alle Kameraden, inklusive Jan und Stöpsel mit dem Trailer, kamen zur gleichen Zeit im Hafengebiet an. - Die Barke wurde vom Liegeplatz an die Kaimauer verholt und langsam in die beiden herabhängenden Schlingen des Krans bugsiert. Langsam aber sicher wurde die Barke aus dem Wasser gehievt und schließlich auf den Trailer gesetzt. Die Barke wurde, wie stets, gründlich gereinigt, eingeordnet und für den Transport nach Hamburg bereitet. Kurz vor 12 Uhr haben wir uns voneinander verabschiedet und uns für die außergewöhnlich schöne Ruderwanderfahrt bedankt.

 

Erst nächstes Jahr 2022 Ende April oder Anfang Mai findet die 71. Ruderwanderfahrt statt. Das Ziel ist noch unbekannt. Vielleicht Berlin. Für evtl. Anfang September ist dann die Jubiläumsfahrt geplant, denn der Bullentisch wird dann mit 72 Wanderfahrten 25 Jahre alt.

 

 

gez. Eiderbull / Horst

 

 

 

 

 

 

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