68. Ruderwanderfahrt Mirow Mecklenburg-Vorpommern, 03.09. - 06.09.2020

 

Nach genau 16 Jahren führte uns die 68. Rwf. einmal wieder nach Mirow in das Herz der Mecklenburgischen Seenplatte. Bis dato sind inzwischen 43 Ruderwanderfahrten  vom Bullentisch unternommen worden. - Diese Wanderfahrt war übrigens die 2. und letzte Fahrt in diesem Jahr, die trotz der weltweiten Pandemie mit ihren Beschränkungen stattfinden konnte.

 

Die glücklichen Teilnehmer waren: Jan B., Wilfried B., Rainer B., Bendix C., Clemens C., Horst D., Thomas K., Klaus v. K., Hans Ulrich K., Hauke P. und Frank W.

 

Do., 03.09.2020

Die Ankunft Mirow „Strandhotel“ war an diesem Tag für 11 Uhr vereinbart worden. Das Trailerteam Jan und Franz, die die Barke “Messina III“ ganz aus ihrem Verlies in Uelzen holen mussten, sollten gegen 12 Uhr eintreffen. Pünktlich um 11 Uhr waren die Ostfraktion mit Willy, Bendix und Clemens, Solofahrer Rainer und  Klaus, Duofahrer Hans-Ulrich mit Thomas und zuletzt Hauke und Hossi mit dem Privatflieger rechtzeitig im Hotel eingetroffen.

 

Wie erwartet, konnten die Zimmer im Hotel von uns noch nicht bezogen werden. In der als Wäschekammer genutzten Räumlichkeit haben wir uns für das Slippen und das Rudern umgezogen. Auf der Terrasse des Hotels wurde das Warten mit einem Lübzer überbrückt. - Wegen eines Staus und des hohen Verkehrsaufkommen  auf den Landstraßen  nach Mirow meldete das Ziehkommando die Ankunft in der Marina bis 13 Uhr.

 

Rechtzeitig zu diesem Termin machten wir 9 uns zu Fuß in die Marina an der Granzower Chaussee. Geplant war das Einsetzen der Barke wegen der angeblich zu geringen Wassertiefe am Slip mit dem Kran. Nach fachlicher Untersuchung konnte der Slip doch genutzt werden. Nachdem das Boot zu Wasser gelassen werden war und der Trailer ordentlich geparkt war, konnten Jan und Frank  sich zum Strandhotel begeben, um sich dort umzuziehen.

 

Die verbliebenen Ruderer machten das Boot ruderklar. Gegen 13:30 Uhr wurde abgelegt und bis zur Anlegestelle des Hotels gerudert. Auf der Terrasse wurde uns allen eine sehr kraft- und geschmackvolle Gulaschsuppe serviert.

 

Erst kurz vor 15 Uhr konnten wir mit kompletter Mannschaft und Ausrüstung ablegen. Mit Südkurs ging es nach 3 km Rudern in den Zotzensee. Das Wetter konnte an diesem Tag nicht schöner sein mit 20° C und leichtem Wind von Stb. - Unterwegs versorgte uns Rainer – ohne Aufforderung -  hin und wieder mit köstlichem Nass. Nach weiteren 3 km Rudern gelangten wir in den Mö(s)sensee und weiter in den Vielzsee bis vor die Schleuse von Diemitz. Unser Abendziel war die Fleether Mühle, wo wir die Barke in das Nachtquartier bringen wollten. Daher mussten wir eine Kehrtwende  von 2 km machen. Erst kurz vor 18 Uhr hatten wir das Ziel erreicht. Die Barke konnte am festen Anleger für die Nacht ordentlich vertäut werden. Zum Glück stand an der Ex-Wassermühle, an deren Umgebung kräftig an einem Tümpel gebaut wurde, ein großer Kiosk. Bevor jedoch unsere beiden Taxen kamen, genossen wir im Garten eine wohlschmeckende Abendjolle.

 

Ein Stunde später waren wir in unserem Hotel. Jeder von uns erhielt jetzt sein Nachtquartier=Zimmer zugewiesen und konnte sich nun für das Abendessen im Hotel ab 19:30 Uhr landfein machen. Jeder von uns konnte sich sein Gericht und seine Getränke a la carte aussuchen. Gegen 22 Uhr waren wir rundum gesättigt und der Durst gelöscht. Einige Kameraden zogen sich daraufhin zurück, aber ein kleines Team wollte im Zentrum von Mirow noch einen Absacker trinken, den wir  im „Mecklenburger Hof“ auch tatsächlich bekamen. Gleichzeitig wurde für den nächsten Abend  ein Tisch für das Abendessen reserviert. - Noch vor Mitternacht machte man sich auf den Heimweg in das Hotel. Einig waren sich die Spätheimkehrer, dass dieser Tag für alle schön und erlebnisreich gewesen war.

 

Fr., 04.09.2020

Der Freitagmorgen begann um 08:30 Uhr mit einem kräftigen und reichlichen Frühstück.Wegen der Pandemie war es beim 1. Gang am Buffet ratsam sich gut und reichlich vom Angebot zu bedienen, denn ein Nachholen eines Artikels brauchte seine Zeit,  da Abstand und „Snutenpulli“ eingehalten werden musste, da wir 11 Ruderer nicht die einzigen Gäste beim Frühstück waren.

 

Nach einer Stunde wurden wir von den gebuchten Taxen abgeholt und nach der Fleether Mühle gefahren. Die Fahrt ging oft durch wunderschöne alte Baumalleen und durch schöne Laubwälder. Leider stand vor der einstigen Fleether Mühle nur noch ein ausgebautes und total verrostetes Mühlenrad; daneben das baufällige Mühlenhaus. Zum Glück hatte der Kiosk um diese Zait schon geöffnet und wir konnten mit einem Lübzer den Kaffeegeschmack herunterspülen.

 

Um 10:30 wurde von Steg abgelegt und aus dem „Fjord“ in den Großen Peetschsee  bis vor die Diemitz-Schleuse gerudert.  Vor uns warteten schon 4 Plastikboote auf die Schleusung. Die Schleusenkammer konnte wegen ihrer Abmessung jeweils nur 3-4 Boote aufnehmen, d. h. wir mussten gut 45 Minuten warten, bevor mir nach der Schleusung endlich in den Labusee rudern konnten.

 

Auf diesem schönen See gab es nur einen von uns Kameraden, der das Bedürfnis hatte ein Bad zu nehmen und auch in der Lage war, ohne Badeleiter wieder an Bord zu kommen. Nach dieser kleinen und kurzen Einlage wurde bis zur Schleuse in Canow gerudert. Dort bot sich das gleiche Ungemach wie bei der 1. Schleusung. Auch hier mussten wir 45 Minuten warten, bis wir um 13 Uhr endlich im Canower See waren. - Wir schauten uns nach einer passenden Gaststätte für die Mittagszeit um, die zum Glück am Ufer in Form eines großen Kiosks gefunden wurde. Die naturschöne Anlage um den Kiosk war mit Tischen und Stühlen ausstaffiert. Die Auswahl an warmen Gerichten bestand aus Crepes und Bockwurst mit Brötchen. Aber selbstverständlich konnte man das überall erhältliche Lübzer trinken.

 

Es war sehr angenehm hier in der schönen Natur zu sitzen, zumal das Wetter auch an diesem Tag sehr schön war mit Temperaturen von 20° C. Doch wir wollten weiter und saßen um 15 Uhr wieder in der Barke, ruderten gut gelaunt durch den Canower See, weiter in den kleinen Pälitzsee, vorbei an dem Pälitzhof bis zur 3. Schleusung in Strasen. Herrgott, hier bot sich das gleiche Bild wie bei den vorhergehenden Schleusen! Erst nach gut 1 Stunde hatten wir es endlich geschafft! Somit haben wir an diesem Tag 2 Stunden alleine nur mit Warten und Schleusungen verbracht.

 

Bis zum geplanten Nachtlager im Yachthafen von Priepert mussten noch knapp 4 km im Ellenbogensee gerudert werden. In Priepert angekommen,erhielten wir vom Hafenmeister einen guten Liegeplatz zugewiesen. Zum Glück blieb noch genügend Zeit, um in aller Ruhe eine verdiente Jolle zu trinken, bevor die Taxen uns durch die schöne Landschaft nach Mirow fuhren.

 

Landfein machten wir uns um 19:30 Uhr zu Fuß in die City  von Mirow zum Essen in den „Mecklenburger Hof“. Hier erholten wir uns schnell bei Speis und Trank von den Strapazen des Tages.  Für das Gros des Teams klang der Tag vor dem Gasthaus erst gegen Mitternacht aus.

 

Sa.,05.09.2020

Am frühen Morgen wurde man durch ein merkwürdiges Geräusch geweckt. Es regnete! Es wurde eifrig gegoogelt. Zum Glück sollte der Regen im Laufe des Vormittages aufhören. Und so wurde erst einmal wieder um 08:30 gut und reichlich gefrühstückt.

 

Um 09:30 Uhr wurden die Taxen planmäßig bestiegen. Nach gut einer halben Stunde wurde der Yachthafen von Priepert erreicht. In dem Bistro des Yachthafens fanden wir vor dem Regen erst einmal Unterschlupf. Aus Zeitvertreib und Höflichkeit verzehrten wir dort noch ein kaltes Lübz.

Erst gegen 11 Uhr wurde zum Aufbruch geblasen und die Barke oberflächlich trockengewischt. Ab  ging es nun durch den Großen Priepertsee, ein Stückchen durch den Wagnitzsee in die Havel, durch den Finowsee wieder in die Havel bis vor die Schleuse von Wesenberg. Verdammt, auch hier bot sich für die Schleusung das gleiche Bild wie am Vortag! Hier dauerte die Prozedur wegen des starken Bootsverkehrs fast eine Stunde.

 

Nach der Schleusung ruderten wir ein Stückchen im Woblitzsee bis zum Anleger der „Fischerhütte“, wo wir uns in der Mittagspause mit geräuchertem Fisch stärken wollten. Der Regen hatte inzwischen tatsächlich aufgehört, aber es weht ein frischer Wind aus Nordwest.

 

Gegen 14 Uhr wurde abgelegt, nordöstlich durch den Woblitzer See in den Kammerkanal bis zur Schleuse Voßwinkel gerudert. Erwartungsgemäß mussten wir auch hier mit einer Wartezeit von  einer Stunde zu rechnen. Hier nutzte ein Ruderer von uns ein unmittelbar anliegendes Maisfeld wegen akuter Magenprobleme für eine Erleichterung. Direkt hinter unserer Barke war auf einem hässlichen Holzfloß der Bär los. Dort feierten überwiegend weibliche Jugendliche eine Geburtstagsparty, die mit lautem Geschrei und Gesängen an unseren Nerven zerrte.

 

Endlich hatten wir die Schleusung vollzogen und konnten das Floß mit den grölenden Teenagern abhängen. Der Himmel klarte auf und die Sonne kam hervor als wir den Kammerkanal zu Ende ruderten. Zweimal musste aber kurz „Ruder Halt!“ geordert werden, da sich bei Hossi die Magenprobleme derart verschlimmert hatten, dass eine orale Übergabe an die Fische im Kanal nicht abwendbar war.

 

Bis zum Tagesziel Neustrelitz waren noch 3 km im Zierker See zu rudern. Am westlichen Horizont entwickelte sich eine dunkle Regenwolke, die bedrohlich auf die Stadt zuschwebte. Wir ruderten mit voller Kraft bis in den Stadthafen, wir konnten uns dort aber nicht auf einen Liegeplatz einigen. Doch zu guter Letzt machten wir im Westteil des Stadthafens am Kai fest. Kaum war die 1. Leine an Land befestigt als es wolkenbruchartig zu regnen begann. 9 von 11 Kameraden flüchteten in die heruntergekommene  Holzhütte vom Liegeplatz, während Hauke und Rainer in aller Ruhe auf der Barke für Ordnung sorgten.

 

Verabredungsgemäß kamen unsere 2 Taxen gegen 18 Uhr zum Hafenplatz und fuhren uns nach Mirow in das „Strandhotel“. Das vorgesehene Abendessen im Schloss von Mirow wurde abgesagt.- Die Hotelleitung vom „Strandhotel“ hatte trotz einer Hochzeitsfeier an diesem Abend zum Glück ein Einsehen mit uns, dass das  Abendessen jetzt im Hotel eingenommen werden konnte. Hossi nahm daran nicht teil und war mit einer guten Tasse Tee, von Franz liebevoll zubereitet, zufrieden.

 

So., 06.09.2020

Zum Frühstück um 08:30 Uhr waren an diesem Morgen wieder alle Mannen anwesend und ließen es sich munden. Ein Stunde später wurde ausgecheckt und mit den Autos zum Stadthafen von Neustrelitz gefahren. Jan und Franz standen mit dem Trailer schon am Slip bereit, die Barke aus dem Wasser aufzunehmen. Die Barke wurde von ihrem Liegeplatz an den Slip verholt, an den Haken genommen und auf den Trailer gezogen. Danach wurde die Barke wie üblich gehörig gereinigt, der Inhalt geordnet und für die Fahrt in ihre neue Unterkunft am Moorfleeter Deich 283 in Hamburg transportfähig gemacht.

 

Schon gegen 11 Uhr verabschiedeten wir uns voneinander und bedankten uns besonders bei Willy,  Clemens, Hauke, Jan und Franz für ihren Beitrag für das gute Gelingen der letzten Ruderwanderfahrt in diesem Jahr.- Natürlich denken wir auch schon an die kommenden Fahrten im Jahr 2021, die wir hoffentlich alle gesund ausführen können.

 

 

gez.

Eiderbull

 

 

 

 

 

 

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