67. Ruderwanderfahrt Plau am See, 25.06. - 28.06.2020

 

Die erste vorgesehene Ruderwanderfahrt in diesem Jahr am 30.04.2020 nach Spandau musste wegen der am 16.03.2020 von der Bundesregierung erklärten Corona-Pandemie mit sofortigen Maßnahmen und Einschränkungen abgesagt werden. Auch die 2. Wanderfahrt nach Plau am See  am 25. Juni sollte wegen der anhaltenden Pandemie gestrichen werden. Sie sollte aber in eine Tour mit dem E-Bike um die Seen umgewandelt werden.

 

Eine Woche vor dem o. g. Termin lockerte das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern die bestehende Ruderbeschränkung auf ihren Gewässern für die Anzahl der Ruderer in einem Boot. auf. Nach Anfrage von Willi bei der WSP in Schwerin wurde uns das Rudern  mit der Barke  mit 10 Ruderern erlaubt und schriftlich bestätigt.

 

Somit war der „Bullentisch“ mit der Barke „Messina III“ das erste Boot in der Bundesrepublik, das seinen normalen Sportbetrieb wieder aufnehmen konnte. Das galt bis dato aber nur in Mecklenburg -Vorpommern! Man kann wohl sagen, dass wir darüber sehr froh und glücklich waren.

 

Die glücklichen Teilnehmer waren: Joachim A., Ronald B., Wilfried B., Rainer B., Bendix C., Clemens  C., Horst D., Kristof J., Klaus v. K. und Hauke P..

 

Do., 25.06.2020

Die Ankunft in Plau am See wurde vom Fahrten- und Org-Leiter für 11 Uhr festgesetzt. Dieser Termin wurde von der Ostfraktion mit Clemens, Bendix und Willy, der Nordfraktion mit Hauke und Hossi, die allerdings mit dem Privatflieger bis nach Lärz geflogen kamen, und Rainer als Solofahrer von Travemünde eingehalten. Das Quartier für uns war das bekannte Hotel „Fackelgarten“ an der 105-jährigen Hubbrücke. Alle Mannen hatten im Hotel ein Einzelzimmer bekommen. Dadurch war das Hotel ausgebucht.

 

Der Trailer mit der Barke wurde von Achim und Kristof gezogen. Zusätzlich fungierte Stöpsel und Klaus mir ihrem Wagen als Sicherung. Diese Korona traf kurz nach 11 Uhr in der Marina - und Segelschule bei Plau am Slip ein. Dort wurde die Barke ohne Schwierigkeiten zu Wasser gelassen.

 

Nachdem sich die 6 angereisten Kameraden im Hotel ihre Ruderkluft angezogen hatten, brachte ein Taxi sie in die Marina zum Liegeplatz der Barke. Der Tross fuhr mit dem Taxi zurück in das Hotel, um sich dort auch umzuziehen. Joachim war wegen Zimmermangels im naheliegenden Hotel „Rike“ einquartiert worden.

 

Die 6 Kameraden staffierten die Barke mit dem nötigen flüssigen Proviant aus und stachen dann mit 5 Ruderern und einem Steuermann in den Plauer See, ruderten nach Plau an der Elde direkt an den Steg des Hotels „Fackelgarten“.  Auf der Terrasse war ein Tisch für uns 10 Männer für das Mittagessen angedeckt.  Nach so langer Entbehrung wurde zuerst ein schönes Lübzer Bier kredenzt und zu unserer Überraschung gab es heute mal' keine Suppe sondern Schnitzel satt mit allerlei Beilagen.

 

Erst gegen 14 Uhr legten wir ab unter Absingen „In Hamburg sagt man Tschüss …“ usw. Die Nordseite der Ausfahrt der Elde war gesäumt von vielen Touristen, die bei diesem schönen Wetter neidvoll zu uns hinschauten. - Nachdem wir offenes Gewässer erreicht hatten begrüßte uns der Fahrtenleiter mit lieblichem Nass. Wer hätte das noch vor gut einer Woche gedacht?

 

Bei mäßigem Ruderschlag wurde in Richtung SO gerudert.  Gegen 17 Uhr erreichten  wir den Anleger des auf der Anhöhe liegenden Hotels „Seehotel“. Die Barke wurde für die kommende Nacht gut vertäut. Auf der Terrasse des schönen Hotels genossen wir noch vor Abfahrt mit den Taxen ein leckeres Bierchen. Als Ersatz für den üblichen Eierlikör an Bord wurde uns noch ein Kräuterlikör serviert. Ein etwas älteres Ehepaar aus Hamburg war von uns so angetan, dass es eine Runde des vorgenannten Likörs ausgeben wollte. Aus unerklärlichen Gründen lehnte unser FL diese schöne Geste ab.

 

Um 17:30 Uhr ging es heimwärts. Schon für 19 Uhr war das Abendessen auf der Terrasse des Hotels festgesetzt worden. Die Speisekarte war nicht gerade üppig mit Gerichten  ausgestattet, aber wir waren alle zufrieden und wurden satt. Die Variation an Getränken war dagegen groß. - In dieser lauen Sommernacht blieben wir bis zum Schluss des Tages hier sitzen. Ein Gang durch die Gemeinde unterblieb,  da die Öffnungszeiten der Gasthäuser in der Stadt noch völlig unklar waren.

 

Freitag, 26.06.2020

Um 08:30 Uhr trafen wir uns an diesem Morgen zum Frühstück auf der am Wasser liegenden Terrasse. Quasi unser Stammplatz! Jeder von uns erhielt einen großen Teller mit mit einer Art Frühstücksbuffet; serviert von der ansehnlichen und netten Chefin Claudia.

 

Planmäßig wurden wir Ruderer um 09:30 Uhr in Taxen zum „Seehotel“ an der Plötzenhöhe gebracht. Leider war das Tor zum Anleger um diese Zeit noch verschlossen. Wir überbrückten die Zeit bis zur Öffnung mit einer hübschen blonden Lübzerin auf der Terrasse des Hotels.

 

Gegen 10:30 Uhr wurde vom Steg abgelegt und auf die Ostseite des Sees zugehalten. Das Wetter an diesem Tag konnte nicht besser sein. - Nach einer Ruderstrecke von 4 km wurde Halt gemacht. Hauke musste die Wuling von Ankertau erst einmal klarieren, bevor der Anker ausgebracht werden konnte. (Früher war das die Aufgabe vom Anchorman!) Nun kam nach langer, langer Zeit die Badeleiter zum Einsatz. Die Hälfte der Besatzung sprang über Bord in die Fluten und kühlte sich dort ab.

 

Nach knapp eine Stunde ging es ankerauf mit Kurs auf den Lenzer-Hafen, wo wir eine Mittagspause einlegen wollten. Es war nicht einfach einen Liegeplatz für die Barke in der kleinen Marina zu finden. Letztendlich fanden wir am östlichsten Ende einen guten Platz an einem kleinen Alu-Ponton. Ein kleiner Fußmarsch führte uns unter die Sonnenschirme der Hafengaststätte. Die Auswahl an Speisen war bescheiden bzw. spärlich, aber die kalten Getränke an diesem heißen Tag bügelten den Nachteil gut aus.

 

Um 14:30 Uhr legten wir vom Ponton ab und ruderten ostwärts durch den Petersdorfer See nach Malchow, wo wir um 17 Uhr ankamen. Kurz hinter der Drehbrücke fanden wir ein sicheres Nachtlager für die Barke. Bevor die Taxen uns nach Plau fuhren, konnte im „Rosendomizil“ noch eine Jolle getrunken werden.

 

Plau am See erreichten wir kurz nach 18 Uhr. Für 19:15 Uhr war der Abmarsch zum heutigen Abendessen in einem Restaurant angesetzt worden. Immerhin benötigten wir 30 Minuten zu Fuß durch die schöne Altstadt bis zum Restaurant „IL Mondo“. Dort hatte man im Innenbereich einen Tisch  für uns reserviert. Hier fand jeder von uns aus dem großen Angebot seine Speise. Vorweg gab es einen gekühlten Cinzano. Zum Essen wurde überwiegend Rotwein getrunken, der auf unseren Wunsch hin vor dem Verzehr etwas herunter gekühlt wurde.

 

Zu später Stunde verließen wir die Gaststätte und hofften auf dem Nachhauseweg irgendwo noch einen Absacker nehmen zu können, was sich als Fehlschlag erweisen sollte. Immerhin erreichten die letzten vom Tross noch vor Mitternacht den „Fackelgarten“. Somit endete der Abend bzw. dieser Tag trotzdem zu unserer aller Zufriedenheit.

 

Samstag, 27.06.2020

Allgemeines Frühstück um 08:30 Uhr wurde uns wieder von der resoluten Chefin Claudia serviert, die uns mütterlich ermahnte alles aufzuessen. Abfahrt um 09:30 Uhr mit den Taxen nach Malchow. Da dieser Tag auch sehr heiß werden sollte, nahmen wir im „Rosendomizil“ vorsichtshalber ein helles Lübzer.

 

Erst um 11 Uhr legten wir vom Kai mit der Barke ab und ruderten ein kleine Runde im Malchower See, bevor wir zusammen mit vielen anderen Freizeitbooten aus Plastik durch die Öffnung der Drehbrücke in den Petersdorfer See westwärts ruderten. Natürlich unter Absingen „in Hamburg sagt man Tschüss.... usw.! Es lohnte sich, denn um dieses Zeit waren Hunderte von Touris auf den Beinen und bewunderten das einzige große Ruderboot auf dem Wasser.

 

Um 13:30 Uhr erreichten wir wieder die Marina vom Lenzer-Hafen. Zielstrebig legten wir uns mit der Barke wieder an den ALU-Ponton, wanderten unter die Sonnenschirme der  Hafengaststätte. Die Speisekarte hatte sich an gegenüber dem Vortag um ein warmes Gericht erweitert, nämlich Currywurst mit Pommes!!

 

Kurz vor 15 Uhr legten wir ab, ruderten westwärts in den Plauer See mit Ziel Segelschule Plau. Einige Kameraden wollten vor Ankunft noch ein schönes Bad im See nehmen, jedoch machte Petrus einen Strich durch die Rechnung, denn plötzlich und völlig unerwartet öffnete Petrus seine Schleusen. Nur der Steuermann konnte sich noch die Schutzkleidung anlegen. Zu dem Wolkenbruch kam noch ein kräftiger Wind hinzu. Die Sicht sank auf Null. Trotzdem ruderten wir so gut es ging weiter. Nach etwa 20 Minuten besserte sich die Sicht und der Regen hielt gänzlich auf. Wir waren alle mehr als nass. Wir waren jedoch kaum vom Kurs abgekommen. Kurz vor dem Ziel kam die Sonne wieder hervor. Endlich fanden wir die Einfahrt zur Marina, und konnten einen zugewiesenen Liegeplatz für die Barke einnehmen.

 

Bevor wir nun zu Fuß zum Fackelgarten liefen, haben wir vor der Gaststätte der Segelschule noch ein Bierchen getrunken nach dem Motto: wenn schon äußerlich nass, dann auch innen nass! 

 

Das Abendessen war im Restaurant des „Fackelgarten“ für 19:30 Uhr bestellt. Geduscht, getrocknet und gut gelaunt haben wir auf der Terrasse Platz genommen. Allerdings mussten wir auf unser Hauptgericht lange warten, dafür war das Steak pro Mann aber ganze 300 Gramm. Soweit verfolgbar, haben alle Mannen ihr Steak gegessen. - Dieses blieb nicht ohne Folgen, denn nach einer gewissen Zeit stellte sich eine gewisse Trägheit und Müdigkeit ein und schon um 23 Uhr war der Tag für uns zu Ende.

 

Sonntag, 28.06.2020

Auch an diesem Morgen traf man sich um 08:30 Uhr zum Frühstück. Gerne haben wir vom gereichten Frühstücksteller genommen. Um 09:30 Uhr wurde mit Sack und Pack ausgescheckt und man begab sich zum Slip der Segelschule Plau am See. Routinemäßig wurde die Barke aus dem Wasser geholt, entwässert, gereinigt, klariert und für die Heimfahrt fertig gemacht.

 

Schon gegen 11 Uhr haben wir uns voneinander verabschiedet. Bei Clemens und besonders bei Willy haben wir uns für die gute Organisation in dieser besonderen Zeit ganz herzlich bedankt. Auch an Joachim und seinTeam geht unser Dank für das Trailern der Barke.

 

Die nächste und letzte Wanderfahrt in diesem Jahr führt wird uns am 3. September 2020 nach Mirow führen Wir hoffen sehr, dass sich die Pandemie bis dahin noch weiter abflacht.

 

 

 

 gez. Horst Dellin

 

 

 

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