66. Ruderwanderfahrt Berlin/ Friedrichshagen             05.09. - 08.09.2019

 

Unsere dritte und letzte Barken – Wanderfahrt in diesem Jahr führte uns nach 9 Jahren wieder an die Müggelspree in Friedrichshagen bei  Berlin.  Unterkunft wurde auch wieder im Hotel “Spree-Idyll“ am Yachthafen genommen.

 

 

Die Teilnehmer waren: Jan B., Ronald B., Wilfried B., Rainer B., Bendix C., Clemens C., Horst D., Frank F., Hauke P., Frank P. und Franz W.

 

Donnerstag, 05.09.2019

Der umfangreichen Einladung nach sollten wir uns an diesem Tag schon um 11:30 Uhr zum Kranen der Barke „Messsina III“ im Yachthafen neben dem Hotel einfinden. Alle 11 Mannen hielten sich an die Zeit. Solofahrer Rainer traf als Erster ein. Es folgte die Nordfraktion mit Frank, Hauke und Hossi. Unmittelbar danach kam die Ostfraktion mit Bendix, Clemens und Willy. Zum Schluss traf der Tross mit Jan, Franz, Harvey und Ronald mit der Barke im Schlepp am Kai ein.

 

Nicht lange nach der Ankunft wurde die Barke sicher und elegant vom Trailer genommen und mit dem Kran ins Wasser gesetzt, denn eine Slipanlage war in der Marina nicht vorhanden.

 

Bevor es danach in die Vollen gehen sollte, stärkten wir uns in dem danebenliegenden Restaurant „Marina Sol“ mit einer kräftigen Gulaschsuppe. - Schon um 13:30 Uhr hieß es Leinen los und wir ruderten das letzte Stück Strecke in der Müggelspree westwärts in den  Großen Müggelsee. Hier herrschte an diesem Tag ein kräftiger Wind aus NNW, der aber mithalf, dass wir schnell voran kamen. Der Nachteil aber war, dass sich zwei Minibrecher durch die mitlaufende See in das Boot rollen konnten und Willy auf Platz 6 einnässten.

 

Bald erreichten wir die Einfahrt zur Müggelspree. Ab hier begann eine ruhige Ruderfahrt. Auf beiden Seiten gab es viel zu sehen und zu bestaunen. Inzwischen waren neue Häuser gebaut und alte Häuser stilvoll umgebaut worden. Auf der Höhe von Rahmdorf lag das kleine Neu Venedig, das aber keine Ähnlichkeiten mit dem echten Venedig aufwies.

 

Gegen 16:30 Uhr erreichten wir den Dämritzsee und legten am Steg vom „Dämritz Seehotel“ in Hessenwinkel an. Die Barke wurde gut und sicher für die kommende Nacht vertäut.  Im Garten des Hotels wurde gerade eine  Hochzeit gefeiert. Zum Glück gestattete man uns an der Peripherie des Geschehens Platz zu nehmen. Mit Genuss tranken wir hier das Feierabendbierchen.

 

Zwei Taxen brachten uns zurück in unser Quartier. Um 19:40 Uhr machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Abendessen in das Brauereihäusle in Friedrichshagen. Wie gewohnt auf unseren Ruderwanderfahrten,  konnte jeder von uns das essen und trinken, worauf er Appetit hatte.

 

Vor dem Heimweg kehrten wir noch zu einem Drink in die Gaststätte „Joseph-Heinrich“ ein. Hier wurde ein guter Gin mit Tonic kredenzt. Auch wurden Fragmente von Freddy gespielt, die wir natürlich gleich mitsangen. Langsam aber sicher wurden die Beine schwerer und wir machten uns auf den Weg ins Hotel. Ein schöner Tag war zu Ende gegangen.

 

Freitag,06.09.2019

Die Frühstückszeit war an diesem schönen Morgen für 08:30 Uhr angesetzt worden. Zum Erstaunen aller, erschien Rainer mit einem Make up über seinem linken Auge, das er sich beim Betreten  seines Zimmers über Nacht an einer Säule zugezogen bzw. aufgetragen hatte.

 

Um 09:30 Uhr wurden wir zum Seehotel in Dämritz gefahren  Zum Glück war der Bierhahn im Hotel nicht verplombt  und so konnten wir in aller Ruhe  im Garten unsere Morgenration an Hopfen und Malz genießen. - Gegen 11 Uhr legten wir vom Steg ab und ruderten südostwärts durch den Gosener Kanal. Außer Sträuchern und Bäumen gab es am Kanal nichts zu sehen. Um uns bei guter Laune zu halten, wurden wir vom Obersteward von der Steuerbank gut versorgt. Bald gelangten wir in den Seddinsee. Endlich wieder ein weites Gewässer! Das Wetter konnte an diesem Tag nicht schöner sein! Der ganze Himmel war voller Cumulus Humilis – Wolken. Die Temperatur betrug 21° C und ein leichter Wind aus NW sorgte dafür, dass wir nicht schwitzten.

 

Kurz nach 13 Uhr legten wir am Steg vom Restaurant  „Strandlust“ an der Seddinpromenade von Schmöckwitz an, um hier die Mittagspause zu verbringen. Das Lokal erwies sich als sehr gut. Nicht umsonst waren hier so viele Gäste. Keine Wanderfahrt ohne Currywurst mit Pommes, wie  größtenteils von uns bestellt wurde.

 

Gerne wären wir hier bis zum Spätnachmittag geblieben, hätten aber unser Tagesprogramm durcheinander gebracht. Also ging es mit dem Rudern weiter und zwar in die Dahme hinein. Bei einer gewünschten PiPa am Ufer vom Karolinenhof nahm Hauke als einziger von uns ein Bad, aber wahrscheinlich nur, weil er zwei  Wassernixen gesichtet hatte, die ihn bei seiner Annäherung jedoch kalt abblitzen ließen.

 

Wir gelangten in den Langer See, in der die Grünauer Regattastrecke liegt. Die drei zukünftigen Weltmeister  Jan, Franz und Ronald, die in der Barke saßen wurden unruhig und wollten mit uns übrigen Kameraden  die Strecke mit der Barke in Rekordzeit abrudern. Nach nur 700 Metern auf Bahn 6 war die Luft raus! Der Steuermann  legte das Ruder auf hart Steuerbord und hielt auf das „Strandbad Wendenschloss“ zu, wo wir am Steg die Barke für die kommende Nacht vertäuten. Bevor wir mit den Taxen in unser Hotel fuhren, genossen wir im Garten ein gut geschenktes Pilsener Urquell. Obwohl das Wetter noch schön warm war, war nicht ein Badegast im Wasser zu sehen.

 

Geschniegelt und gebügelt fuhren wir um 19:40 Uhr mit Taxen vom Hotel in die Altstadt von Köpenick. Im dortigen alten und ehrwürdigen „Ratskeller“ war an diesem Abend ein Tisch für uns bestellt. Kaum hatten wir Platz genommen, als Kuddel (Pullbull) zu unserer aller Freude auftauchte, um am Abendessen mit uns teilzunehmen. Mit dem Essen und den Getränken klappte es wunderbar. Wegen einer Feier in unserer Ex-Stammkneipe „Laterne“ mussten wir uns eine andere „Bleibe“ in der Altstadt suchen. Vergebens! Alles unpassend! Man entschloss sich mit Taxen zurück nach Friedrichshagen zu fahren. Wir warteten aber gut eine halbe Stunde, bis es klappte.

 

In der Kneipe „Joseph-Heinrich“ fanden wir bei Gin und Tonic an diesem Tag einen würdigen Abschluss, mussten aber zu Fuß bis in unser Nachtlager laufen. Einsparung? 2 kg CO2!

 

Samstag, 07.09.2019

Eine Bauernnacht geht auch einmal zu Ende. Pünktlich um 08:30 Uhr traf man sich wieder zum reichhaltigen Frühstück und eine Stunde später fuhren wir ins Strandbad Wendenschloss. Leider war das Objekt noch bis 10 Uhr geschlossen. Auf dem robusten, aber schönen Gestühl von Pilsener Urquell im Strandbad gab es vor dem Abrudern noch ein Bierchen.

 

Um 10:30 Uhr wurde vom Steg abgelegt. Wir ruderten mit gemächlicher Kraft aus dem Langer See hinein in die Dahme. Das Wetter war an diesem Morgen nicht nach unserer Mütze. Bedeckter Himmel und ein frischer Wind aus NW. Aber zum Glück blieb es trocken.

 

Nach 5 km wurden die Schlossinsel und die Altstadt von Köpenick erreicht.Erinnerungen wurden wach. Wie oft haben wir hier gerudert und was haben wir hier schon alles erlebt. - Wir erreichten die Treptower Spree. Was uns hier an den Gestaden auffiel, waren viele große Fabrikruinen, die meistens aus guten rotem Backstein bestanden. Sicherlich gäbe es für die eine oder andere stillgelegte Fabrik Interessenten für eine anderweitige Nutzung, wenn da nicht der Denkmalschutz  mit seinen großen Auflagen wäre. Kommt Zeit, kommt Tat!

 

Gegen Mittag erreichten wir den Stadtteil Oberschönwalde. Unmittelbar hinter der 1. Brücke machten wir am Bootsanleger  vom Café Spreehöfe „Sonnendeck“ fest. Während wir den Aperitif tranken und auf das Menü warteten, pfiff ein Radfahrer von der Brücke auf uns herab. Wer war es? Unser lieber Kuddel! Zusammen mit ihm haben wir zu Mittag gegessen.

 

Nach gut einer Stunde wurde zum Aufbruch geblasen. Wir alle haben uns ganz herzlich von Kuddel verabschiedet, sind in die Barke gestiegen, haben eine Ehrenrunde gerudert und das Abschiedslied  „ in Hamburg sagt man Tschüss, das heißt Aufwiedersehn“ gesungen. Derweil fuhr Kuddel mit dem Radle über die Brücke und hatte sicherlich eine Träne im Auge!?

 

Mit ruhigem Schlag ruderten wir die Treptower Spree zurück und steuerten an der Dammbrücke  von der Altstadt Köpenick vorbei in die Müggelspree bis zum Yachthafen am Müggelseedamm 70, wo die Barke festgemacht wurde.

 

Für das heutige Abendessen hatten wir ein Heimspiel. Im Hafenrestaurant „Marina Sol“ war ein Tisch für uns reserviert. Hier erhielten wir ein kräftiges und wohlschmeckendes Menü. U. a. wurde als Hauptspeise eine Riesenplatte mit mehreren Sorten Fleisch gereicht, die wir nie und nimmer hätten verzehren können.

 

Nach und nach zogen sich die Kameraden an diesem Abend zurück. Nur noch 4 Haudegen haben den Rauswurf miterlebt. Man wollte jetzt noch auf einen Absacker ins „Joseph-Heinrich“ aber beide C's kapitulierten! Schwarzer Mann, was nun? Hauke und Hossi haben an der Straße auf ein Taxi gewartet. Vergebens! Sie gingen auf Stube, um Willy zu suchen. Die Stube war leer! In letzter Minute wurden sie gewahr, dass in ihrem Zimmer eine kleine Minibar stand. An dem Inhalt haben sie sich gütlich getan. Der Jüngere von beiden  war zum Glück mit Musik auf seinem Handy gut sortiert. Sie sangen Lieder zu Lolita und  Freddy und hörten auch ein wenig Ordnungsmusik.

 

Sonntag,08.09.2019

Die Frühstückszeit war an diesem Morgen um eine halbe Stunde auf 9 Uhr festgelegt worden, weil der Kran die Barke erst um  11 Uhr aus dem Wasser hieven sollte. Um 10 Uhr hatten wir alle schon ausgecheckt und das Gepäck verstaut. Wir hofften, dass der Kranführer etwas früher kommen würde. Nein! Punkt 11 Uhr wurde das Objekt geöffnet. Kurz danach hing die Messina III an der Traverse und wurde sicher auf den Trailer gelegt. Das übliche Säubern, Klarieren usw. fand statt. Schon kurz vor 12 Uhr hieß es Abschied nehmen . Wir hatten wieder eine schöne und harmonische Ruderwanderfahrt erlebt. Unser aller Dank an Willy und Clemens für die gute Organisation. Aber auch einen großen Dank an die Pullbulls.

 

In genau 235 Tagen ist es wieder soweit mit der 1. Ruderwanderfahrt im Jahr 2020 nach Spandau. Wie inzwischen unterrichtet, ist die Tour schon ausgebucht.

 

gez.

Eiderbull

   

 

 

 

 

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