61. Ruderwanderfahrt 27.04. - 30.04.2018, Schlei

 

                                          Fern überm Wasser tönt der Möwenschrei,

                                              sei uns wieder gegrüßt, mein Schleswig an der Schlei.

                                          Das Ziel dies'  Mal nicht so weit, das Ziel schön nah'.

                                          Mit festem Schlag gleitet die Barke durch die See so glatt,

                                          gesteuert wird bis zum nächsten Ufer–Gatt

                                          Wie sehnten wir dies' Gewässer doch so sehr herbei,

                                          mit schönen Ufern, Hügeln und Dörfern an der Schlei.

 

Teilnehmer: Jan B., Wilfried B., Bendix C., Clemens C., Horst. D., Krisof J., Hauke P., Frank P., Jürgen S. und Franz W.

Joachim A. musste wegen Krankheit die Tour leider absagen.

 

Freitag, 27.04.2018:

Endlich war die Winterpause vorüber und wir konnten mit der Messina III die Rudersaison eröffnen. Um 10:30 Uhr war an diesem Morgen das Treffen im Hotel „Strandhalle“, gelegen am Yachthafen an der Schlei bei  Schleswig. Die Nordfraktion mit Hauke, Frank und Hossi, die Ostfraktion mit Willy, Bendix und Clemens und der Einzelfahrer Jürgen waren pünktlich zur Stelle. Jan und Franz mit der Barke im Schlepp fuhren direkt zum Slip am Hafencafé von Schleswig.

 

Zu Fuß marschierten wir vom Hotel zur Slipanlage und waren sehr gerührt, dass die Messina III schon fix und fertig zum Rudern in ihrem Element lag. Alle Achtung Jan und Franz! Unser aller Dank! - Um  11:45 Uhr ruderten wir bei heiterem Wetter, und westlichem Wind westwärts zum Hotel, wo uns Franz und Jan empfangen haben. Bei einer schmackhaften Kartoffelsuppe mit Einlage und einem leckeren Bier genossen wir die Mittagspause.

 

Dann begann der Ernst mit dem Rudern. Um 13:45 Uhr legten wir 10 Mannen ab und ruderten die Schlei ostwärts, vorbei an der Domstadt mit dem St. Petri-Dom und der historischen Fischersiedlung Holm. An Steuerbord wurde die Wikinger - Siedlung Haithabu passiert, die vor 1000 Jahren gegründet wurde und aus der vielleicht von  dem einen oder anderen von uns seine Vorfahren stammen könnten.

 

Nicht zu vergessen war natürlich die Begrüßung mit zwei Einheiten Champagner, deren Inhalt erstaunlicherweise sang- und klanglos innerhalb von nur 15 Minuten heruntergespült wurde.

 

Durch den achterlichen Wind und der achterlichen See kamen wir mit ruhigem, aber beständigem Ruderschlag gut voran. Selbst bei den wenigen Pausen, in denen der Service aktiv wurde, machten wir noch gute Fahrt. -  Am späten Nachmittag erreichten wir das Fährhaus und den Yachthafen von Missunde. Man entschied sich, hier am Bootsanleger die Barke für die kommende Nacht zu lassen. Natürlich wurde vorher um Erlaubnis gefragt. - Bevor die Taxen uns zurück nach Schleswig bringen sollten, genossen wir im neu eingerichteten Gasthaus noch ein Glas Flens. Bewundernswert war die sehr geschmackvolle maritime Einrichtung des Hauses.

 

Das Abendessen  á la carte  wurde im Speisesaal des Hotels eingenommen und hat uns gut geschmeckt. Nur wenige Kameraden haben nach dem Essen in der näheren Umgebung des Hotels noch einen Absacker getrunken.

 

Sonnabend, 28.04.2018:

Nach dem Genuss der 1. Bauernnacht im Hotel traf man sich wie verabredet um 08:30 Uhr beim Frühstück. Zum Glück hatte das Serviceteam für uns Zehn einen Tisch reserviert. Ansonsten hätten wir verstreut im großen Frühstücksraum unter den vielen Gästen sitzen müssen. Von Willy erfuhren wir, dass Jürgen uns am frühen Morgen verlassen hatte und die Heimfahrt angetreten hatte. Wahrscheinlich spielten gesundheitliche Probleme die maßgebliche Rolle. - Nun waren wir nur noch 9 Ruderer.

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Um 10 Uhr fuhren wir mit 2 Taxen bei bedecktem Himmel und östlichen Winden nach Missunde in das Fährhaus, wo wir vor dem Rudern eine gepflegtes Bier tranken, das  ein sehr beleibter Chef de Cousine für uns gezapft hatte. In diesen Räumen hätte man noch gerne ein Weilchen bleiben können, aber der Drang zum Rudern war doch stärker.

 

Und so ruderten  wir die Förde in Richtung Nordost vorbei am Ornumer Noor und danach vorbei an Ulsnis ins Gunnebyer Noor. Der Service an Bord klappte gut. Die kleinen Pausen wurden mit edlem Wein und selbstgemachtem Antisäuerungsmittel versüßt. - Ein schönes Naturerlebnis rundete diesen Morgen ab, als zwei Seeadler über unserer Barke in großer Höhe ihre Kreise zogen. Einer von ihnen setzte sich später am Ufer in einen Baum, in dem sich wahrscheinlich sein Horst (nicht Hossi!) befand.

 

Kurz vor der Eisenbahn-und Autobrücke von Lindaunis steuerten wir auf eine kleine Marina mit Campingplatz zu, wo die Barke über Mittag an einem Steg festgemacht wurde. - In der kleinen gemütlichen Gaststätte „Schleimöwe“ wurde die Speisekarte intensiv studiert und danach bestellt: 9 x Currywurst mit Pommes!! Und? Es hat uns gut geschmeckt! Dazu gab es ein paar schmackhafte dänische Blondinen von Carlsberg. Ein „Huntermaster“ (korrekterweise: master of hounds oder chief ranger) rundete das Essen ab.

 

Als der Durst  gelöscht und der Hunger gestillt waren, begaben wir uns frohgelaunt zum Anleger und legten gegen 14:45 Uhr ab. Gut hätten wir unter die geschlossene Brücke von Lindaunis rudern können, aber Hauke wollte unbedingt im Boot stehenbleiben . Und so mussten wir bis zur vollen Stunde warten, bevor die Brücke endlich hoch ging!

 

Bis zum kommenden Abend waren noch ca. 10 km zu rudern, die wir mit einer kleinen Pause mit links gemeistert haben, bevor in der Marina von Arnis die Barke am Landsteg für die Nacht vertäut wurde. Leider hatte Willy schon die Taxen für die Heimfahrt gerufen  und so blieb für uns  nur wenig Zeit, um wenigstens noch eine Jolle im dortigen Gasthaus zu trinken.

 

Um 19:30 Uhr war der Abmarsch zum Abendessen in das Restaurant „Olschewski“ angesetzt, das in der Nähe unseres Hotels lag, und wo wir schon vor 4 Jahren gespeist hatten. Die umfangreiche handgeschriebene Speisekarte wurde von uns wieder lange studiert, bevor, es ist kaum zu glauben, 6 Kameraden Labskaus mit Spiegelei bestellten! Ein 2. Spiegelei wurde  bereitwillig dazugegeben. Herr Olschewski, der uns bediente, ist ein netter und fröhlicher Gastwirt, der außerdem ein Werder-Fan ist und dazu auch noch den fast ausgestorbenen Vornamen Horst trägt.

 

Danach machten wir uns auf, um noch irgendwo in der stillen Stadt Schleswig einen Absacker zu nehmen. Kaum möglich! Entweder hatte man schon geschlossen oder man fand nicht die richtige Ecke.

 

Sonntag, 29.04.2018:

Ein Blick aus dem Fenster verhieß an diesem Morgen kein schönes Wetter. Der Himmel war  bedeckt und über der Schlei war es dunstig.Warten wir erst einmal ab und frühstücken in Ruhe!

 

Um 10 Uhr fuhren wir mit den Taxen durch die hügelige und frühlingshafte Landschaft nach Arnis. In  der Marina rührte sich nichts. Zu gerne hätten wir an diesem Sonntagmorgen vor dem Abrudern noch einen Sunriser gehabt. Fehlanzeige! Was blieb uns anderes übrig als abzulegen und zu rudern, was kurz vor 11 Uhr geschah. Auf dem Wasser war kaum ein Segler zu sehen. Es herrschte Flaute! Nicht bei uns, denn wir legten uns in die Riemen und erreichten nach einer Stunde Kappeln. Dort herrschte an der Promenade reges Leben und Treiben. Viele Angler in kleinen Booten (z. B. saßen 7 Angler in einer Nussschale und angelten) und die Angler an den Kaianlagen hatten es auf den Hering abgesehen. Plötzlich und unerwartet hatte Hossi 3 kleine Angelhaken in seiner Kleidung am Rücken, die nicht so leicht zu entfernen waren.

 

Leider bot sich für uns in Kappeln keine Anlegemöglichkeit. Erst am Ende der Stadt fanden wir einen  Bootssteg vom RVK (Rudervereinigung Kappeln), an dem wir festmachten. Am dortigen Vereinshaus nahmen wir Platz und genossen einen herben Grauburgunder passend zum Wetter.

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An diesem Tag hatten wir eigentlich vor bis zur Lotseninsel an der Ostsee zu rudern, deren Gasthaus allerdings noch geschlossen hatte.  Außerdem wurde es im Osten pottendick (=neblig). Weißer Mann, was tun? Wir hatten keine Lust von hier bis in die Stadt zu laufen und daher wurde einvernehmlich beschlossen eine Wende um 180° zu machen und soweit wie möglich an eine Anlegestelle mit Slip an der Schlei zu rudern, um dort am nächsten Tag die Barke aus dem Wasser zu holen. Gegen 15 Uhr erreichten wir die kleine Anlegestelle von Karschau. Dort wurde die Barke für die  Nacht ordentlich vertäut. Auf dem in der Nähe befindlichen kleinen Campingplatz oberhalb des Ufers nahmen wir im Café Platz, um dort die Mittagsstunde nachzuholen. Und was wurde dort wohl wieder einheitlich bestellt? Currywurst und Pommes!! Lecker! Als Beilage ein paar Blondinen aus Flensburg, die sehr zur Stimmung an diesem grauen Tag beitrugen.

 

Schweren Herzens nahmen wir von Karschau Abschied und fuhren mit den Taxen  in unser Hotel in Schleswig. - Um 20 Uhr war  das Abendessen im  „Luzifer“ , auch wieder in unmittelbarer Nähe des Hotels, angesagt. Dort mussten wir leider sehr lange auf unser Essen warten. Wir waren aber weitgehendst zufrieden. - Danach war noch ein kleiner Spaziergang im stillen Schleswig fällig, bevor dieser Tag endete.

 

Montag, 30.04.2018:

An diesem Morgen wurden wir frühzeitig durch ein Gewitter über Schleswig geweckt, das sich während des Frühstücks nach Osten verzog. Um 09:45 Uhr haben wir das Hotel verlassen und sind mit unseren eigenen Fahrzeugen nach Karschau  gefahren, um die Barke aus dem Wasser zu holen. Kaum waren wir auf dem Camping-Platz angekommen als Petrus seine Schleusen öffnete und die Fluten hernieder prasselten. Nach gut einer halben Stunde war der Spuk vorbei  und die Barke konnte konnte auf den Trailer genommen werden. Gekonnt zog Jan ihm sein Wagen den Trailer mit der Barke den ziemlich steilen und glitschigen Abhang hinauf. Oben angekommen wurde das Boot gereinigt und so gut es ging trockengewischt. Im Lager sollte die Barke einen Tag später nach gereinigt und gänzlich getrocknet werden.

 

Bevor wir uns auf den Heimweg machten, trafen wir uns noch im „Karschauer Stübchen“ zu einem Erfrischungsgetränk. Derweil suchte Jan sein Handy, das seit dem Vortag unauffindbar war. Sicherlich liegt es auf dem Grund der Schlei und vermehrt dort die Menge an Plastikmüll!

 

Das Resümee zur 1. Ruderwanderfahrt in diesem Jahr: Organisation und Leitung gut, Wetter mäßig schön, Rudern gut, Stimmung bestens, Kameradschaft vorbildlich, Unterkunft gut, Essen magnifique.  Vielen Dank an Willy, Clemens, Jan und Franz  für ihren Einsatz.

 

 gez.  Eiderbull

 

 

   

 

 

                                         

 

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