58. Ruderwanderfahrt Plau am See, 1.9. - 4.9.2016

 

Wie schnell die Zeit doch vergeht! Die letzte Ruderwanderfahrt in diesem Jahr sollte uns nach Plau am See führen. Vor genau 10 Jahren und 3 Monaten waren wir mit einem starken Aufgebot das letzte Mal in Plau gewesen und das bei herrlichstem Wetter und unvergesslichen Abenden vor dem Fernseher anlässlich der Fußballweltmeisterschaft. - Mit Mühe und Not konnten wir dieses Mal den 9. Mann für die Barkentour gewinnen. Es war Klaus von K., der uns aus der Patsche geholfen hat.

 

 

Die 9 Teilnehmer waren: Jan B., Wilfried B., Bendix C., Clemens C., Horst D., Klaus v. K., Hauke P., Norbert S., Franz W.

 

Donnerstag, 01.09.2016:

Die Teilnehmer, die sich am frühesten auf den Weg zum Ziel machen mussten, waren natürlich wieder die der Nordfraktion mit Hauke und Hossi, die zudem auch noch einen Umweg nach Wattenbek bei Bordesholm machen mussten, um Norbert abzuholen. Aber so lernte man auch dort die hügelige Landschaft im Osten von Holstein kennen. Die nächsten Männer waren Franz, Jan und Klaus, die sich mit der Messina III im Schlepp von Hamburg nach Plau begaben. Leider hatten sie vor der Abfahrt Probleme mit der Elektronik, die aber fachmännisch behoben werden konnten. Die Ostfraktion mit Clemens, Bendix und Willy brauchte erst ab 9 Uhr in die Hufe zu kommen. Aber das Gute für alle Teilnehmer war das schöne Reisewetter an diesem Morgen mit Sonnenschein und angenehmer Temperatur.

 

Die Nord- und die Ostfraktion trafen gegen 11:45 Uhr in Plau im Hotel „Fackelgarten“ ein. Es wurde eingecheckt und sich für das anstehende Slippen und Rudern umgezogen. Inzwischen waren Franz, Jan und Klaus mit der Barke in der kleinen Marina und Segelschule Schröder – 700 m südlich von Plau gelegen – angekommen. Ohne große Mühe wurde die Barke über den betonierten Slip zu Wasser gelassen und fertig zum Rudern gemacht, d. h., eingerüstet und „verproviantiert“. Die 3 Pullleute fuhren, nachdem für den Trailer auf dem Gelände der Marina ein Abstellplatz gefunden war, in das Hotel nach Plau.

 

Das verbliebene Ruderteam ruderte gemächlich nach Plau in die Einfahrt zum Elde-Müritz-Kanal (Wasserstraße), nicht ohne vorher den sehnsüchtig erwarteten Begrüßungstrunk genossen zu haben. Am eigens zum Hotel „Fackelgarten“ gehörigen soliden Anleger machten wir die Messina III für eine kleine Mittagspause fess, auch um die 3 „Schlepper“ abzuholen. - Leider war der Chef de cousine des Hotels bis zum kommenden Montag erkrankt und die Restauration daher geschlossen. Da das Städtchen Plau flächenmäßig klein ist, war es keine Hürde, schnell einen Ersatz zu finden. Im gegenüberliegenden Café und Restaurant „Flair“ fanden wir im Garten, direkt am Wasser gelegen, einen wunderschönen Platz. Anfänglich wurden wir vom Personal skeptisch beäugt, aber als die Bestellung für das leibliche Wohl aufgegeben wurde, sah man uns schon mit lieblichen Augen an!

 

Gegen 15 Uhr machten wir uns schließlich auf zum Anleger und ruderten entlang der mit erstaunlich vielen Touristen belebten Seepromenade in den Plauer See mit dann südlichem Kurs. Vielleicht  einmal endlich zum unteren Ende des Sees nach Bad Stuer, um dort die angeblichen Eisvögel zu bewundern? - Unterwegs hatte der Steuermann auf dieser Tour mehr zu tun als üblich, da er außer dem Steuern auch noch der Dehydrierung der Rudernden vorzubeugen hatte, was auch immer mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden war. Deswegen schafften wir an diesem Spätnachmittag nicht die vorgesehene Strecke und machten am Abend am südlichsten Ende von Plötzenhöhe die Barke für die kommende Nacht fest. Bevor die Taxen uns für die Rückreise nach Plau abholten, konnten wir auf dem hohen Ufer im schönen  „Seehotel“ eine köstliche Jolle genießen.

 

In unserem Hotel machten wir uns landfein und marschierten dann gemeinsam in das unweit gelegene Restaurant „Flair“ zum Abendessen. Willy hatte klugerweise für uns reserviert! Wir konnten wie üblich á la carte bestellen. Das Essen und die Getränke haben uns sehr gut geschmeckt. Und was machten wir nach dem Essen? Ungewöhnlich, wir haben alle hier  den Tag bis zum Ende verbracht, zumal die weibliche Bedienung immer schöner wurde!

 

Freitag, 02.09.2016:

Leider wurde die Vereinbarung, an diesem Morgen um 08:30 Uhr zum Frühstück zu erscheinen, nicht von allen Kameraden befolgt, denn die meisten saßen schon um 08:00 Uhr am Frühstückstisch des Hotels. Der Tisch war sehr schön gedeckt und mit modernem Utensilien versehen. Die individuelle Bedienung war erstaunlich gut und hat uns sehr gefallen. Man konnte sich alles für ein ordentliches Frühstück bestellen. Besonders gut war das Rührei mit allem pi pa po hergerichtet. Zum Schluss des Frühstücks wurde uns noch ein Leckerli verabreicht. Was uns aber sehr verwunderte, war die Tatsache, dass Frau Lobesam, die meisten von uns wiedererkannt hat, obwohl unser letzter Besuch 10 Jahre zurück lag. Haben wir uns seitdem nicht verändert? Oder lag es an dem besonders guten Benehmen? Eins stand jetzt aber fest, wir konnten uns leider nicht mehr an die nette Dame erinnern! Woran das wohl gelegen hat?

 

Um 09:30 Uhr fuhren wir mit dem Taxi eine kleine Strecke zum Seehotel in Plötzenhöhe. Auf der  sonnendurchfluteten Terrasse des Hotels gab es vor dem Abrudern noch ein Bierchen. Um 10:30 Uhr ruderten wir dann in nordnordöstlicher Richtung auf die Einfahrt zum Petersdorfer See zu. - Das Wetter konnte an diesem Tag nicht besser sein. Sonne, leichte Brise und eine Temperatur von 24 ° C. In diesem Seeabschnitt waren wir fast alleine. Reger Bootsverkehr bestand nur zwischen Plau und Lenz und umgekehrt. Unterwegs wurde von einigen Kameraden die neue teure Badeleiter eingeweiht. Das Wasser des Sees war ebenso rein wie unser Gewissen.

 

Im Lenzer Hafen wurde gegen 13 Uhr festgemacht und eine kleine Mittagsstunde eingelegt. Im „Lenzer Hafen“ aßen wir alle das kostengünstige Anstandsgericht Currywurst mit Pommes. Dazu gab es gut geschenktes Bier, manchmal getoppt mit einem Hunters Master.  Gegen 14 Uhr verspürten wir wieder Lust zum Rudern und legten ab, durchruderten den schmalen Petersdorfer See mit seinen bewaldeten Ufern. Knapp 3 Stunden später erreichten wir die Kleinstadt Malchow und machten hinter der Brücke zum Malchower See für die Nacht fest. Hier am Hafen wimmelte es von Tagestouristen. Es war daher sehr schwer, vor der Abfahrt mit dem Taxi nach Plau noch eine Jolle auf der Brückenterrasse „Der Insulaner“ zu trinken. Übrigens war das Bedienungspersonal dort sehr gestresst, kurz vor dem „Ausbrennen“ und daher ziemlich unfreundlich.

 

Mit dem Taxi wurden wir von Malchow 'rund um den nördlichen Teil des Plauer Sees nach Plau gefahren, mmerhin gute 30 km. Dafür haben wir wieder ein Stückchen schöne Landschaft an diesem Spätsommerabend gesehen. - Nach dem wir uns im Hotel für den Abend landfein gemacht hatten, machten wir uns auf den sehr weiten Weg  von 40 Metern ins???? „Flair“!!!! Dort haben wir wieder herrlich zu Abend gespeist und getrunken. Keiner von uns Ruderern scharrte unruhig mit den Füßen, um vielleicht noch mal  in Plau auf den Trail zu gehen. Alle blieben bis zum Ende des Tages auf der gemütlichen Terrasse, die von dort einen herrlichen Blick - auch bei Nacht - auf die malerische Altstadt, die historische Hubbrücke und das Wasser mit den vorbeifahrenden Booten bot.

 

Samstag, 03.09.2016:

Man traf sich an diesem schönen Morgen vor der vereinbarten Zeit zum Frühstück. Und wieder wurde uns von der netten Dame jeder Wunsch erfüllt. So gut haben wir es bisher bei keinem Frühstück  gehabt. - Um 09:45 Uhr fuhren wir 9 Männer in einem Taxi nach Malchow. Im Restaurant und Hotel „Rosengarten“ läuteten wir den Rudertag auf der Seeterrasse mit 2 Blondies ein. Kurz nach 11 Uhr bemannten wir die Barke, die die Nacht gut überstanden hatte. Wir ruderten westwärts durch den Petersdorfer See.  Das Wetter war an diesem Vormittag noch sonnig, aber nicht mehr so warm wie am Vortag.

 

Gegen Mittag machten wir wieder im Lenzer Hafen fest, wanderten von dort über die Brücke in den „Lenzer Krug“ in Lenz, um dort eine Kleinigkeit zu Mittag zu uns zu nehmen. Der Andrang war an diesem Samstag groß und wir hatten daher Mühe, im Garten einen Platz zu kriegen. Letztendlich klappte es doch. Lange mussten wir auf unser Essen warten, während es mit den Flüssigkeiten immerhin flott lief. - Der Himmel bezog sich kurz nach dem Essen und es fing an zu nieseln. Wir zogen es deshalb vor, die Plätze nach innen in den Krug zu verlagern. Goldrichtig hatten wir die Zeit dafür gewählt, denn wir konnten alle an dem schönen Halbrundtresen Platz nehmen dessen Ende von einer hübschen Galionsfigur gekrönt war, deren nackter Busen hin und wieder von einigen von uns sinnlich und gefühlvoll berührt wurde.

 

Der Regen wurde etwas stärker, bevor er um 16:00 Uhr aufhörte, der Himmel aufklarte und wir uns zum Rudern begaben. Inzwischen hatte der Wind aus West auf 4-5 Beaufort zugenommen. Trotzdem ruderten wir über den Plauer See direkt auf die Segelschule Plau und deren Marina zu, die wir kurz nach 17 Uhr wohlbehalten erreichten. Dort kamen wir überein, die Barke nicht aus dem Wasser zu nehmen und machten sie unweit der Slipanlage für die Nacht fest. Von dort trotteten wir per pedes in unser Hotel.

 

An diesem Abend wollten wir in einem anderen Restaurant als das „Flair“ essen gehen. Auf der anderen Seite der Wasserstraße hatte Willy für uns in „Zeislers Esszimmer“ in der Strandstraße einen Tisch bestellt. Dort wurden wir mit einem hervorragenden Essen überrascht  und so  blieben  wir bis zur Schließung. Den Absacker nahmen wir dann anstandshalber im „Flair“. Summa summarum: Es war ein schöner, erlebnisreicher und langer Tag.

 

Sonntag, 04. September 2016:

Ein Mal sollten wir heute noch wieder das Frühstück genießen dürfen, bevor wir die Heimreise antreten wollten.  Leider hatte sich der Himmel bezogen und ein Landregen hatte eingesetzt. So mussten wir bei Regen die Barke aus dem Wasser nehmen, sauber machen, einordnen und so gut es ging, trocken wischen und zum Schluss mit der Plane abdecken. Gegen 11 Uhr haben wir uns auf den Heimweg gemacht. Das Wetter klarte auf und die Sonne kam hervor je weiter wir nach Westen fuhren. Hauke, Nobbi und Hossi waren noch nicht einmal in Bordesholm, als wir von Franz die Meldung erhielten, die Barke sei schon wieder in ihrem Unterstand, gut und heil angekommen. Wir mussten uns noch durch viele Baustellen und Staus quälen, bevor wir gegen 17 Uhr in Brunsbüttel waren.

 

Alles in allem war diese Wandertour sehr schön, ruhig und harmonisch. Einen herzlichen Dank an Willy und Clemens für die gute Organisation und Führung der Wanderfahrt. Auch einen Dank an Franz für die Beförderung der Messina III.

 

In genau 237 Tagen, gerechnet ab dem 4.9.16, starten wir mit der 59. Ruderwanderfahrt nach: ich war noch nie in Neuruppin ….....!  Für einen unserer Kameraden des Bullentisches geht endlich ein lang gehegterWunsch in Erfüllung!?

 

 

Eiderbull

 

 

 

 

      

 

 

 

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