56. Ruderwanderfahrt Neustrelitz, 28.4.-1.5.2016

Vor genau 2 Jahren haben wir Neustrelitz den letzten Besuch abgestattet. Warum wir hier schon wieder  unsere Kräfte beim Rudern testen sollten, die Antwort bleiben uns Clemens als FL und Willy als FM schuldig.

 

Die 10 Teilnehmer vom Bullentisch waren: Joachim A., Jan B., Wilfried B., Bendix C., Clemens C., Horst D., Frank F., Hauke P., Frank P., Franz W. - Unser lieber Kuddel B. musste aus gesundheitlichen Gründen die Wandertour absagen.

 

Donnerstag, 28. April 2016:

Auf ging's  zur 1. Ruderwanderfahrt in diesem Jahr. Die Einladung war uns wie immer frühzeitig zugeschickt worden.

 

Der Schleppdienst mit unserer Lieblingsbarke Messina III wurde dieses Mal erstmalig von Jan ab Sandwisch/Allermöhe durchgeführt. Seine Mitfahrer waren Harvey und Wanderfahrten – und Barken-Obmann Franz. Letzterer stellte sicher, dass alle benötigten Sachen an Bord kamen. - Die Nordfraktion bestehend aus Frank als Fahrer und Mitfahrer Hauke und Hossi machten sich schon um 7 Uhr auf die Reise. Die Ostfraktion gebildet von Clemens, Bendix und Willy hatte wie immer den kürzesten Weg, wenn es ostwärts in der Republik zum Rudern ging. Nur der einsame Joachim gönnte sich mit seinem Pkw eine Einzelfahrt von Hamburg nach Neustrelitz.

 

Für 10 Uhr war vom FL die Raststätte Stolpe als Zwischen- und Verschnaufpause angesetzt worden. Sage und schreibe, alle trafen im Minutentakt um diese Zeit ein, aber leider, leider konnte aufgrund des kühlen Wetters der Begrüßungstrunk nicht unterm freien Himmel eingenommen werden. In der Gaststätte konnte man das Prozedere natürlich nicht durchführen. - Nach einer halben Stunde fuhren alle Abteilungen ohne dies Ritual weiter. Gegen 11:45 Uhr wurde das Hotel- und Restaurant „Bootshaus“ in Neustrelitz erreicht, dort eingecheckt und sich umgezogen. Hauke bekam aus bestimmten Gründen dieses Mal wegen der gefährlichen „Teppichwelle“ im OG ein anderes Zimmer zugewiesen.

 

Neben dem Bootshaus, in der kleinen Marina „Neptun“ , konnten wir auch dieses Mal die Messina III ohne Probleme zu Wasser lassen. Sie wurde danach zum Anleger des Hotels verholt. Schon um 13 Uhr löffelten wir alle, mithilfe einer schönen „Blondine“, eine wohlschmeckende Soljanka. Nachschlag war obligatorisch!

 

Endlich, um 14 Uhr bestiegen wir das Traumboot der Liebe und ruderten bei kühlem Wetter durch den kleinen Zierksee. Irgendwann, aber ziemlich spät, wurde die Rudersaison wie es sich gehört vom FL eröffnet. Vom See ging es durch den Kammerkanal bis zur Schleuse Voßwinkel. Nach vollzogener  Schleusung wurde der Wöblitzer See bis Wesenberg durchrudert. Der herrlicher Duft  einer Fischräucherei empfing uns am Holzsteg, wo wir die Barke für die Nacht gehörig vertäuten. Jetzt freute man sich auf ein Stückchen geräucherten Fisch und auf eine Jolle. Aber was war? „Kameraden beeilt euch, die Taxen nach Neustrelitz warten!“ Ein neuer Trick??? Mürrisch stiegen wir in die Taxen und fuhren ohne Ham und Gluck ins Hotel.

 

Herausgeputzt und ein wenig besser gelaunt saßen wir an der schön gedeckten Abendtafel und taten uns gütlich an Speisen und Getränken à la carte. Alles war wieder gut! Auch die Stimmung wurde immer besser. Nach dem Mahl blieb ein Teil der Ruderkameraden im Hotel und ließ den Abend dort ausklingen, ein kleiner Teil wollte noch einen Absacker in der Stadt zu sich nehmen. Aber, oh Schreck, die Saison hatte hier noch garnicht begonnen! Man sah in der Stadt keinen einzigen Menschen mehr! Die Bürgersteige waren alle hochgeklappt!

 

Freitag, 29. April 2016:   

Pünktlich um 08:30 Uhr trafen wir 10 Allemannen uns zum üppigen Frühstück. Wettermäßig versprach es ein sonniger, aber leider kühler Tag zu werden. Die für 09:30 Uhr georderten Taxen brachten uns zurück zum „Fischerhaus“ nach Wesenberg, das wir um 10 Uhr erreichten. Willy wollte die „Panne“ vom Vortag wieder gutmachen, indem wir vor dem Ablegen jeder 1 Paar (2) Bier kredenzt bekamen. Diese wurden allerdings wegen des kühlen Windes in Leeseite der Räucherei  getrunken.

 

Gegen 11 Uhr verließen wir den Steg vom „Fischerhaus“ und ruderten ein Stück ostwärts in den Havel-Kanal in die Schleuse von Wesenberg. Die Schleusung konnte ohne lange Wartezeit durchgeführt werden. Danach wurde erst der 2. Rudertag formell eröffnet. Allgemein wurden wir vom jeweiligen Co-Steurer stets gut versorgt. - Vom Kanal kommend erreichten wir den Drewensee, ruderten mit Südkurs in den lütten Finowsee und weiter in den Großen Priepertsee. In der kleinen Marina von Priepert legten wir eine Mittagspause ein. In der uns bekannten modernen Gaststätte waren wir um diese Zeit die einzigen Gäste! Auch hier ruhte die Saison noch! Auf der windgeschützten Terrasse nahmen wir Platz, speisten alle Currywurst und Pommes. Dazu leisteten uns ein paar „Blondinen“  fröhliche Gesellschaft.

 

Wie vor genau 2 Jahren legten wir gegen 15 Uhr ab, ruderten sw-lich in den Ellbogensee  in Richtung Strasen. Vor dem Tagesende musste noch die Schleuse Strasen genommen werden. Ein Stückchen dahinter am Anleger vom Hotel „Zum Löwen“ machten wir die Barke für die kommende Nacht fest. Nur mit Mühe konnten wir im Hotel noch ein Bierchen eingeschenkt bekommen!  Mit jeweils 2 Taxen fuhren wir am Abend zurück nach Neustrelitz.

 

Um 20 Uhr saßen wir fein säuberlich aufgereiht im  **** - Restaurant „Fürstenhof“ am Markt  von Neustrelitz. Dort genossen wir bei herrlichen Speisen und Getränken den Abend. Eine Männergesellschaft aus dem Ruhrpott von rund 8 Personen, die per gemieteten Motorbooten  hier auch speisten, animierten uns zum Singen von ein paar Seemannsliedern. - Gegen 23 Uhr verließen wir die Gaststätte. Einige Kameraden von uns hatten die Einladung der Männer angenommen und tranken noch ein paar Biere auf den Motoryachten, bevor auch sie sich im Hotel zur Ruhe begaben.

 

Samstag, 30. April 2016:

Kaum zu glauben, aber wahr, vollzählig erschien zum Frühstück die ganze Schar!-Zur gewohnten Abfahrtzeit um 09:30 Uhr fuhren wir an diesem schönen Morgen mit den Taxen nach Strasen. Durch angeregte Gespräche mit den Taxifahrern sausten wir an Strasen vorbei, bevor der Fehler bemerkt wurde. Zum Glück hatte Willy einen festen Preis abgemacht, der auch eingehalten wurde. Und wir hatten dadurch ein Stückchen mehr von der schönen Landschaft gesehen.

 

Mit viel Überredungskunst konnten wir im Garten vom Hotel „Zum zahmen Löwen“ vor dem Ablegen noch ein Einstimmungsbier trinken. Gegen Viertele nach 11 Uhr legten wir ab, ruderten durch den Kleinen Pälitzersee bis in den Hüttenkanal. Auf halber Kanalstrecke wurde die Schleuse Wolfsbruch genommen. Danach ging es vorbei an der schönen Marina Wolfsbuch, weiter in den Prebelowsee und endlich in den Tietzowsee, an dessen südlichem Ende das bekannte Lokal „Zum  Achter“ liegt und wo wir zu Mittag einkehren wollten. Die Barke wurde an einem der Stege vertäut. Wir eilten „Zum Achter“. Oh Schreck! Totenstille! Die Türen und Fenster waren geschlossen! Schwarzer Mann, was tun? Enttäuscht stiefelten wir ein kleines Stückchen südwärts, wo wir einen kleinen unscheinbaren Kiosk fanden, ausgestattet wie eine Bambushütte im Urwald und direkt am Wasser des Jagowkanals stehend. Oh Glück! Die beiden Kioskbetreiber konnten uns Löwen wider Erwarten sogar mit Currywurst und Fassbier zum Leben und zum Scherzen bringen!

 

Vier Stunden vor Sonnenuntergang verließen wir die nahe gelegene Ferienortschaft und ruderten bei herrlichem Wetter durch den Jagowkanal, den Schlabornsee, 2. Teilstück Jagowsee hinein in den Grienericksee bei Rheinsberg. An der nördlich von Rheinsberg sehr großen und beeindruckenden Marina vertäuten wir die Messina III. für die Nacht. In der Marina wurde vor der Taxifahrt nach Neustrelitz noch ein Bierchen getrunken. Hier war die Saison angelaufen. Mag aber auch daran gelegen haben, weil es Sonnabend war und das Wetter schön war.

 

Die Abenddämmerung hatte eingesetzt. Man traf sich direkt neben dem „Bootshaus“ in einem Wigwam ähnlichen Bau aus Holz zum Abendessen, weil an diesem Abend im Restaurant eine Hochzeitsgesellschaft feierte. So erfreut waren wir am Anfang nicht über diese „Lokalität“, zumal  es dort kalt war. Aber das änderte sich schnell.  Zwei Gaspilze wärmten unsere Leiber, alle Getränke wurden durch Selbstbedienung (Vertrauen ist alles!) über Strichliste eingenommen. Außerdem wurde uns allen von der Bedienung des Hotels ein deftiges und geschmackvolles Tellergericht serviert. Ja, und wie das Schicksal es so wollte, kamen wir alle gut in Stimmung! Zum Teil war sie so gut, dass einige Kameraden nach dem Abschluss gegen Mitternacht sofort ihr Schlafgemach aufsuchten, ein Teil sich am Tresen des Restaurants noch ein paar Absacker gönnten.

 

Sonntag, 1. Mai 2016:

Das Frühstück wurde an diesem Morgen wieder pünktlich, allerdings erst um 9 Uhr, eingenommen.

Um 10 Uhr wurde ausgecheckt. Dank der Großzügigkeit von Jan (Verzicht auf Benzingeld) und Hauke (Verzicht auf Kostenerstattung für den Rebensaft) und Franz (Verzicht auf K.... für den Huntingmaster) konnten wir eine angekündigte Nachzahlung umgehen! Vielen Dank Kameraden!!

 

In der Rheinsberger Marina wurde die Barke schnell und sicher auf den Trailer genommen, gereinigt und für denTransport gut gesichert. Kurz vor 12 Uhr schüttelte man sich zum Abschied die Hände und fuhr in den jeweiligen Verbänden nach Hause.

 

Summa summarum: Es war wieder eine gelungene Ruderwanderfahrt. Keine Verletzungen, kein Schaden am Boot und am Inventar. Das Wetter war anfangs kühl, besserte sich zusehends und war regenfrei.

 

Die nächste Barkenfahrt führt uns nach langer Zeit am 23. Juni wieder einmal nach Berlin. Darauf freuen wir uns schon jetzt.

 

Horst Dellin

Eiderbull

 

 

 

           

       

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