54. Ruderwanderfahrt, Bremen/Vegesack vom 30.04. bis 03.05.2015

Schon am 7. März d. J. erreichte uns von der Fahrten- und Finanzleitung des Bullentisches die frohe Botschaft, dass die Teilnehmer der 54. Ruderwanderfahrt sich am Donnerstag, 30. April 2015 um 10:30 Uhr in Bremen-Vegesack im Hotel „Atlantic“ einzufinden hätten. Kuddel B. und Franz W. sollten dann um 11 Uhr mit Messina III  am Slip im Yachthafen von Grohn an der Lesum sein.

 

 

Donnerstag, 30.04.2015:

Rainer B. aus Hannover erreichte von uns 11 Teilnehmern als Erster das Ziel, dann folgten zeitgleich die Nordfraktion mit Hauke P., Frank P. und Horst D. und die Ostfraktion mit Bendix C., Clemens C. und Willy B. Zuletzt, aber zeitig, kamen die Buchenhölzer Jan B. und Frank F. an den Bestimmungsort.

 

Rasch wurde sich umgezogen. Es waren für uns noch nicht alle Zimmer bezugsbereit, was aber kein Problem darstellte. Gegen 11 Uhr, nachdem wir es vorher tatsächlich geschafft hatten einen Begrüßungstrunk aus der weltweit bekannten grünen Flasche in der Lobby des Hotels – übrigens ohne Hotelbar – zu genießen, fuhren wir neun Kameraden mit 2 Taxen nach Grohn. Kuddel und Franz waren noch nicht am Slip eingetroffen, sie steckten vom Navi fehlgeleitet, wie sich später herausstellte, in der Hohlen Gasse fest. - Derweil fing es an zu regnen und wir verholten uns folgerichtig in die in der Nähe liegende und maritim eingerichtete  Kneipe „Unner de Barg“ und tranken vorerst eine Bremer grüne Jolle.

 

Endlich trafen  Kuddel und Franz mit der Barke am Haken ein. Sie wurde ohne viel Mühe von der großzügigen Slipanlage zu Wasser gelassen und gehörig ausgerüstet. Während Franz und Kuddel in das Hotel zum Umziehen fuhren , nutzten wir die Zeit in der Sommerlaube der Kneipe bei Bier, Frikadellen und Brot. In diesen Genuss kamen Franz u. Kuddel später auch noch.

 

Um ca. 14 Uhr legten wir dann mit ganzer Rudercrew ab, ruderten mit achterlichem Wind, noch mitlaufender  Tide und gelegentlichen Regenschauern die Lesum ostwärts, vorbei an etlichen Liegeplätzen für Segler und Motoryachten. Nach einer guten Stunde kenterte der Strom und nun mussten wir uns mehr in die Riemen legen. Trotzdem kamen wir gut voran.

 

Rechtzeitig vor einem größeren Regenschauer legten wir an einem Steg eines Segelsportvereins an, und suchten im Vereinszelt Schutz vor der Nässe. Dabei erblickte das Kind im Manne eines Ruderkameraden ein Mini-Cetcar und konnte natürlich nicht widerstehen, von dem vom Deich herabführenden Holzsteg bis zur Lesum mehrere Rennen zu fahren ohne im Wasser zu landen.   So ging alles wieder einmal ohne Schäden aus.

 

Für gute Laune im Boot sorgte unser Proviant, der uns in genau dosierten Abständen von den „Bänklern“ verabreicht wurde. - Gegen Abend wurde vor der kleinen Schleuse des Maschinenfleets Halt gemacht, die Schleusung vorgenommen und die Barke kurz danach an einer Laubenkolonie für die Nacht vertäut. - Irgendwo in der Nähe tranken wir vor der „Heimfahrt“ nach Vegesack  noch ein Bierchen.

 

Nachdem wir uns landfein gemacht hatten, – der Dresscode war vorgeschrieben –, ging es zu Fuß vom Hotel  an die Weser. Wegen des Vorabends zum 1. Mai war die Promenade belebt mit viel Publikum, das sich an den aufgestellten Trink- und  Essbuden gütlich tat. Zwei oder drei Musikbühnen waren ebenfalls vorhanden. Bevor wir uns aber auch daran laben konnten, kehrten wir im Restaurant „Grauer Esel“ am Vegesacker Hafen ein und genossen eine echt norddeutsche Küche.

 

Irgendwann vor 24 Uhr verließen wir das Restaurant. Jan, der in Vegesack geboren, aufgewachsen und genau gegenüber vom „Atlantic“ in einem stattlichen Haus gewohnt hatte, zeigte uns noch mehrere Bars und Kneipen, in denen wir vor der Nachtruhe jeweils einen oder zwei Absacker nahmen. Alles in allem war es ein schöner Tag. Mit den Gästen, überwiegend Bremer und Bremerinnen, kamen wir sehr gut aus. Selbst Franz, der gegenüber Bremern gewisse Ressentiments hegt, gab sich friedfertig.

 

Freitag, 1. Mai 2015:

Pünktlich wie die Maurer saßen wir alle um 9 Uhr im großen Frühstücksraum des Hotels und stärkten uns für den Vormittag. - Hätten wir gewusst, was bezüglich Mittagessen an diesem Tag auf uns zukommen würde, hätten wir uns heimlich ein paar Bemmen mitgenommen. Kuddel hatte es wohl geahnt, denn er setzte an diesem Tag einfach einmal aus! - Um 10 Uhr fuhren wir mit den Taxen zurück zum Wasserhorst am Maschinenfleet, wo die Barke lag. Vor dem Rudern gab es zur Feier des Tages noch ein Maibier. In der kleinen Schleuse machte sich das iPhone von Jan selbstständig und flutschte ihm aus der Hand, hinab ins Becken. Das wäre doch eigentlich ein Fall für Hauke gewesen oder?

 

Wir waren wieder auf der Lesum und ruderten, natürlich gegen den Tidenstrom, flussaufwärts hinein in die Wümme. Und das bei schönem Wetter. Am frühen Nachmittag beabsichtigten wir in einer ansprechenden Gaststätte am Fluss eine Mittagspause einzulegen, um einen kleinen Imbiss zu nehmen. Pustekuchen! Hier fand eine geschlossene Gesellschaft statt. Das Personal war völlig überfordert. So zogen und ruderten wir von dannen, um in der nächsten Gaststätte am Deich unser Glück zu versuchen. Verdammt, auch hier wurden wir enttäuscht! Zumindest kredenzte man uns ein Bier (= 2 Scheiben Brot). Willy tröstete uns großzügig mit ein paar Erdnüssen, die er sicherlich noch als Andenken aus der Zeit von Ackermann aufbewahrt hatte.

 

„Frohgelaunt“ ruderten wir danach weiter bis Dammsiel. Dort wurde die Barke für die Nacht gut und sicher vertäut. Im naheliegenden Gasthaus „Dammsiel“ warteten wir bei äußerst gut geschenktem Bier auf die Vegesacker Taxen, die leider, leider wieder viel zu früh eintrafen!

 

Mit hungrigen Mägen marschierten wir vom „Atlantic“ ein Stückchen durch die Altstadt Vegesacks hinunter in das ansprechende Restaurant „Goden Wind“. Wir wurden, was das Essen betraf, nicht enttäuscht und haben uns schnell wieder erholt. - Danach schlenderten wir mal hier, mal dort in ein Lokal, um einen Absacker zu nehmen. Aber zuletzt erlebten die meisten von uns 11 Mannen in der Hartz4-Kneipe  „Zapfhahn“ für den Rest des Tages bei Getränken und Musik aus der Musikbox einen schönen Abschluss.

 

Sonnabend, 2. Mai 2015:

Die Frühstückszeit für diesen Morgen war für 08:30 angesetzt worden und von allen exakt befolgt worden. Es wurde gut und reichlich gefrühstückt, denn man hatte den gestrigen Tag der Nahrungssuche nicht vergessen! Punkt 9 war Abfahrt mit den Taxen nach Dammsiel an der Wümme. Bevor wir uns dem Rudersport an diesem heiteren Tag bei Windstille und angenehmen Temperaturen widmeten, stärkten wir uns zusätzlich mit ein paar gut gezapften Bieren im „Dammsiel“, der Gaststätte mit den reichverzierten, schönen geschnitzten Möbeln und einer wunderschönen Standuhr mit wohltönendem Schlag.

 

Gegen 11 Uhr ruderten wir dann von Dammsiel zurück in die Lesum bis zur Schleuse in Ritterhude. Die nächstmögliche Schleusung in die Hamme folgte um 14 Uhr. Das Gute an der Hemme war der tidenlose und gleichbleibende Wasserstand. Das nächstliegende Gasthaus „Tietjens Hütte“wurde angesteuert. Aber was war auch hier? Kein Problem für uns, denn wir hatten ja vom Vortage genügend Erfahrung. Entspannt und hoffnungsvoll ruderten wir zur nächsten Gaststätte, die „Melchers Hütte“, wo wir ein robustes „Nachmittagsmahl“ zu uns nahmen.

 

 

 

Am Spätnachmittag ruderten wir dann bis in den Hammehafen von Neu-Helgoland bei Worpswede hinein, vertäuten die Messina III für die Nacht. Bei „Heiner“ Soujon tranken wir bis zur Ankunft der Taxen noch schnell ein Erholungsbier.

 

Für 19:30 Uhr war an diesem Abend die Einkehr in der Tapas-Bar „Tinto“ angesagt worden. Bei typisch vielen kleinen spanischen Gerichten und feurigem Vino Rojo genossen wir den Abend.-In unserer Stammkneipe „Zapfhahn“ ließen die meisten von uns dann den Tag bei ausgesuchter Musik von Franz ausklingen.

 

Sonntag, 3. Mai 2015:

Obwohl auf dieser Wandertour jeder von uns ein Einzelschläfer war, erschienen wieder alle rechtzeitig zum verabredeten Frühstückstermin. Die Taxen hatten heute das Nachsehen, denn um 10 Uhr verließen wir die Geburtsstätte von Jan mit eigenen PS in Richtung Hammehafen, wo wir bei schönstem Wetter die Barke aus dem Wasser holten, sie ausräumten, gut säuberten und wieder ordentlich einräumten. Gegen 12 Uhr verabschiedeten wir uns von den Hamme-Wiesen und fuhren dahin, wo wir herkamen.

 

Die 1. Ruderwanderfahrt in diesem Jahr ging zu Ende und es war selbst im Werderland wunderschön. Die Kameradschaft war, wie konnte es auch anders sein, hervorragend. Das Wetter spielte im Großen und Ganzen auch wieder gut mit und die Lachmuskeln wurden schon für die  55. Ruderwanderfahrt gestärkt. Einen großen Dank an Clemens, Willy und Jan für die Vorbereitung und Durchführung der Wanderfahrt! Dank auch an Kuddel und Franz für die Beförderung der Barke!

 

Horst

(Eiderbull)    

 

 

 

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