50. Jubiläumswanderfahrt - Lago di Como - vom 29.8. - 3.9.2013

12 Bullen in Italien

 

 

Seit „Gründung“ des Bullentisches im Jahr 1997 wurden bis Mai 2013 49 Ruderwanderfahrten durchgeführt. Die 50. Fahrt sollte aus diesem Grund würdigend begangen werden. – Vor gut einem Jahr wurde  von unserem Freundeskreis mehrheitlich beschlossen, die Jubiläumsfahrt im August/September 2013 auf dem Lago di Como in Italien durchzuführen. Das Unternehmen stellte insgesamt eine logistische Herausforderung dar, insbesondere die Beförderung der Barke von Hamburg nach Como und zurück, des Weiteren die Personenbeförderung, adäquate Hotelunterkunft, die Einkleidung, Bustransfers am Comer See und letztlich die Kostenkalkulation.

 

Teilnehmer vom Bullentisch:

Karl-Heinz B., Jan B., Wilfried B., Bendix C., Clemens C., Horst D., Frank F., Heiner K., Frank P., Hauke P., Norbert S., und Franz W.

 

Mittwoch, 28.08.2013

Da der Abflug nach Mailand für den nächsten Tag um 07:05 Uhr festgesetzt war, machte sich die Nordfraktion, die Buchhölzer und der Ex-Grenzbewohner bereits am Mittwochabend auf die Reise und nahmen im Hotel „Mercure“ in der Langenhorner Chaussee für eine Nacht Quartier. Nach einem Abendmahl im Hotel vertrat man sich unweit davon in einer typischen Hamburger Kneipe noch für ein paar Stunden die Beine. Dabei hat Anita uns gute Gesellschaft geleistet und unsere Nerven vor der Abreise am nächsten Tag entspannt.

 

Donnerstag, 29.08.2013 

Pünktlich um 05:45 Uhr trafen wir 6 Teilnehmer uns  verabredungsgemäß in der Hotellobby des Hotels, klar zur Fahrt mit dem Shuttle-Bus zum Terminal 2 am Hamburger Flughafen. Und, wie durch ein Wunder, waren dort  inzwischen auch die anderen 6 Bullis eingetroffen. Übrigens waren alle 12, wie „befohlen“, einheitlich in Clubkleidung erschienen. Dann  folgten Einchecken, Gepäckaufgabe, Sicherheitscheck und Einstieg in den Flieger und schon um 07:05 Uhr  befanden wir uns über Hamburg auf dem Flug nach Mailand/Malpensa. Dann um 08:45 Uhr erfolgten Landung, Gepäckabholung und der Schnellschritt zum Ausgang, wo Dirk Stockmann mit seinem kleinen komfortablen Reisebus bereitstand, um uns nach Como zu bringen. Das Gepäck war schnell verstaut und ab ging die Post. Gesänge von Freddy, Hans Albers und Konsorten taten unterwegs ihr Bestes, um uns bei Laune zu halten.

 

Gegen 10 Uhr wurde das direkt am Wasser liegende ****Hotel Metropole & Suisse au Lac, 1892 erbaut, erreicht. Zum Glück konnten schon um diese Zeit die Zimmer bezogen werden. Im gegenüberliegenden Café an der Piazza Cavour, wurde dann bei einem kühlen Bierchen der allgemeine Schlachtplan besprochen.

 

Danach wurde im Hotel die Ruderkleidung – einheitliche, versteht sich – angezogen und zu Fuß ging es gegen Mittag zum elitären und gut ausgestatteten Comer Ruderclub „Società  Canottieri Lario 1891“, wo wir die Barke slippen wollten. Doch zuvor haben wir auf der oberen Terrasse und neben dem Swimmingpool im Clubrestaurant zu Mittag gegessen.

 

Gegen 14 Uhr wurde die „Messina III“ mithilfe eines Kranes neben dem Club vom Trailer gehoben und ins Wasser gesetzt. Übrigens kostenfrei! Nachdem die Barke am Steg aufgeriggert und gehörig ausgerüstet war, konnten wir bei heiterem Wetter und 26° C um 15 Uhr ablegen, um in der näheren Umgebung von Como für einige Stunden zu rudern. – Natürlich wurde die Jubiläumsfahrt mit einem Begrüßungstrunk und ein paar Worten vom Fahrtenleiter eröffnet. – Von der Barke aus gesehen bot sich uns ein schönes Bild. Zum Teil steil zum Wasser abfallende Berge, an den Hängen bewachsen mit dichten Kastanienwäldern, Dörfer und kleine Städte ziehen sich malerisch die Hänge hinauf. Die Häuser sind oft nur über steile Straßen und Treppen zu erreichen. Und an markanten Landvorsprüngen stehen schöne Villen und Palazzi mit entsprechend schönen Gärten. Heute sahen wir die bekannten Villen Olmo, Erba, Flori, Pizza usw.

 

Wegen der häufigen Starts und Landungen eines Wasserflugzeuges im westlichen Teil der Comer Bucht, ruderten wir aus Sicherheitsgründen mehr an der östlichen Seite entlang und gelangten bis Cap Torno (Sehbehinderte lasen Cap Porno), wo wir die Alte Lady um 180° wendeten und mit Kurs zurück nach Como zum ehrwürdigen Ruderclub ruderten. Dort wurde die Barke, nachdem wir ausgestiegen waren, an eine Boje gebracht.

 

Zufrieden trabten wir zu unserem Hotel, durch einen kleinen Freizeitpark, vorbei am riesigen Ehrenmal Tempio Voltiano (Physiker und Namensgeber für die Stromspannung Volt) und weiter entlang der Promenade.

 

Wie aus dem Ei gepellt erschienen alle 12 Bullen zum Abendessen, das wieder im Ruderclub  eingenommen wurde. Wir Allemannen genossen das gute Essen, die Getränke und die gute Atmosphäre an diesem schönen Tag. Erst spät am Abend verließen wir den Club. In mehreren Gruppen nahmen wir in verschiedenen Trattorias  in der Altstadt Platz und probierten die einheimischen Absacker aus. Als die Uhr vom il Duomo den nächsten Tag einläutete, suchten wir unser Nachtlager auf.

 

Freitag, 30.08.2013

Erstaunlich pünktlich erschienen alle Kameraden – einheitlich in Ruderkleidung – zum Frühstück. Anwesend außer uns waren eine hochkarätige Hockey-Gruppe aus dem Osten der USA und ein paar total vermummte weibliche Muselmanen, die ihr Frühstück sehr umständlich einnehmen mussten, indem sie bei jedem Bissen und Schlückchen den Mundschleier anlüfteten, um die Sachen in den Mund zu stecken. Was für ein Leben! Ja, der Glaube kann eben Berge versetzen! Dagegen leben und gebärden sich ihre Ehemänner wie seinerzeit Gunter Sachs. Ein Smartphone hatten sie auch alle und toben sich darauf sicherlich  mit Infos aus dem verhassten Westen aus.

 

Bevor es kurz vor 10 Uhr wieder in den Ruderclub ging, wurde vorher in einem Supermarkt am Stadion eingekauft. – Die Barke wurde mittels eines Motorbootes des Clubs von der Boje zum Steg verholt. Mit dem Lied  „In Hamburg sagt man Tschüss  ….“ legten wir vom Steg ab und Willy steuerte uns eine lange Zeit genau in der Mitte des Sees, obwohl der überall 400 m tief ist. Taktik? Offen nach allen Seiten? Oder aus Sicherheitsgründen?

 

Das Wetter konnte auch an diesem Tag nicht schöner sein. Es wehte kaum ein Lüftchen und wir kamen gut mit dem Rudern voran. Aber hin und wieder wurde ein kleines Päuschen eingelegt, um in aller Ruhe die schöne  Umgebung anzuschauen. Dann wurde den Ruderern auch ein Vino Classico und ein Liqoire di Uovo (Marke Wolgasto Classico) gereicht.

 

Um 12 Uhr mittags hörte man von fern und nah das Glockengeläute von verschiedenen Chiesas wie La Madonna, Santa Anna, Santa Maria usw. von den Ufern über den See her  klingen. Ohrenschmaus und Romantik pur! – Nach 13 Uhr wurde an der Westküste des Sees Ausschau nach einem geeigneten Landeplatz gehalten, was sich nicht als so einfach erweisen sollte, denn die Ufer sind überwiegend felsig. Aber letztendlich fanden wie eine geeignete Stelle unterhalb des Ortes Laglio in Torriggia. Ein steiles Treppchen führte vom Ufer hinauf zur Küstenstraße und unweit davon befand sich, wie ein Gebild’ aus Himmelshöh’,  ein wunderbares Restaurant, das „La Locanda del Cantieri“, in dam wir Zwölf zum Glück noch Platz fanden. Der Service, die Getränke und die Speisen waren hervorragend. Hier hätten wir gut und gerne noch ein weiteres Weilchen unter der Pergola bleiben können.

 

Nach der schönen Mittagszeit ruderten wir weiter gen Nordosten. Ausgelöst durch Motorboote und den Fährverkehr, war das Wasser hier häufig mäßig bewegt oder auch kabbelig. Am frühen Abend wurde für die Barke ein Nachtlager gesucht. Zwei in Frage kommende Bleiben waren leider privato! Doch Bullen sind helle, haben Glück und fanden einen kleinen geschützten Hafen in Porto Argégno, in dem wir mit Erlaubnis und  freundlicher Hilfeleistung eines Ortsansässigen die Barke seemännisch vertäuen konnten.

 

Und wieder, wie ein Gebild’ aus Himmelshöh’, befand sich an der Hafenmole eine schöne Tavola mit Pergola, unter der wir alle Platz nahmen und die Sundowner in vollen Zügen genossen. Die weibliche Bedienung war sehr nett und, wie kann es anders sein, uns auch sehr zugetan. Sie erinnerte uns in ihrem Wesen an Liselotte Pulver. Uns wurden laufend kleine schmackhafte Leckerlis als Beigabe serviert. Zu gerne hätten wir dort den Sonnenuntergang erlebt, aber „Bussi“ holte uns ab und fuhr uns entlang der Küstenstraße nach Como zum Hotel. Haben wir eigentlich unterwegs gesungen?

 

Es war schon dunkel, als wir –wieder einheitlich gekleidet – uns zum Abendessen auf den Weg in die naheliegende Altstadt machten. Es war nicht leicht für 12 hungrige Löwen, unreserviert ein passendes Lokal zu finden. Letztendlich blieb uns nichts anderes übrig, als auf der Piazza il Duomo Platz zu nehmen, um dort in einem Ristorante unseren Hunger und Durst zu stillen. Das Bedienungspersonal war dort voll auf Tourismus abgefahren und entsprechend war die Bedienung oberflächlich und einfach zu gewöhnlich. – Gegen Mitternacht brachen wir auf, durchquerten die Säulengänge des Domes und  erreichten die Piazza Verdi, wo wir gedachten in einem Lokal einen Absacker zu nehmen. Vergebliche Suche! Daher gaben einige Kameraden auf und suchten das Hotel auf. 5  Unnachgiebige fanden in einer Eckkneipe an der Via Rodari / Piazza Roma das, was sie suchten. Doch sehr lange blieb man  nicht, bevor man schließlich auch unser Hotel aufsuchte.

 

Samstag, 31.08.2013

Gut ausgeruht, pünktlich und in sauberer Ruderkleidung nahmen wir im Frühstücksbereich der Herberge das Frühstück ein. Um 09:45 versegelten wir mit dem Bus auf der Küstenstraße von Como nach Porto Argégno. Dort hatte die Barke die Nacht unbehelligt überstanden und genoss noch die Morgenruhe. Wir hatten dafür völliges Verständnis und genehmigten uns unter der schönen Pergola der Tavola am Wasser alcume birra, ehe wir schweren Herzens, vor dem Mittag in Richtung Bellagio ruderten.

 

Wenn der Bullentisch unterwegs ist, dann lacht die Sonne, denn so war es auch an diesem Tag. Die Stimmung im Boot war gut und der Service dito. Die Steuermänner hielten Kurs auf Isola Camacina, auf der ein bekanntes Restaurant steht, das auch regelmäßig von den Fähren angelaufen wird. Dort gedachten wir einen kleinen Imbiss einzunehmen, aber die unweit davon befindlichen Anlegestellen mit ihren zweibeinigen „Schleppern“ hielten uns davon ab. Lieber verzichtet ein Bulle auf eine Einkehr, als sich im Vorfelde ausnehmen zu lassen!

 

Glückselig ruderten wir deshalb weiter zwischen der Insel und dem Festland in Zielrichtung Bellagio. Vor der Halbinsel Dosso di Lavedo,  an deren  Spitze die prächtige Villa del Balbianetto steht, sprangen bei herrlichstem Wetter ein paar Jungbullen von Bord. Sie hatten keine Angst, dass unter ihren Bäuchen eine Wassertiefe von 300 m vorhanden war. – Wer hatte Hunger? Keiner, zumal wir genügend flüssigen Proviant mit hohem Kaloriengehalt an Bord hatten!

 

Gegen Nachmittag erreichten wir die Sonnenseite von Bellagio am Ufer und Hang. Reger Fähr- und Bootsverkehr von/zu den Anlegestellen zwangen uns zur Weiterfahrt, herum um die Landzunge und weiter  zu der kleinen Marina auf der Ostseite der Touristenstadt. Leider bot sich hier keine gute Bleibe für die Barke in Form einer Anlegestelle. Zwei eschte Kameraden von uns, Hauke und Heiner, vermurten, nachdem wir vorher ausgestiegen waren, die Barke zwischen 2 Dalben und schwammen danach zurück an das Ufer. Im Hotel und Restaurant „La Pergola“ wurde uns widerwillig ein Flaschenbier serviert.

 

Gegen 17:30 holte uns der verlässliche Dirk Stockmann mit dem Bus ab. Es bleibt uns ein Rätsel, wie er unseren Standort immer gefunden hat. – Auf alle Fälle lernten wir auch die Küstenstraße von Bellagio nach Como kennen.

Geschniegelt und gebügelt begaben wir uns am Abend auf den Weg zum Ruderclub, wo wir zum 2. Mal während unseres Aufenthaltes ein gutes Abendessen einnahmen. Danach wurde gruppenweise der Club verlassen. 2 Gruppen verhedderten sich im Park. Dort waren sehr viele junge Leute anzutreffen, die dort den Spätsommerabend genossen. Der Rest der Truppe gönnte sich in der Gelateria neben dem Hotel ein köstliches Eis anstelle eines Abschlussgetränks.

 

Sonntag, 01.09.2013  - Der Kulturtag

Gemeinsam nahmen wir auch an diesem Tag das Frühstück zur gewohnten Zeit ein. Dieses Mal trugen wir nicht unsere „Arbeitskleidung“, sondern nach Anweisung der Führung unsere Ausgehuniform, denn zum 1. Mal in der Geschichte des Bullentisches und während einer Wanderfahrt sollte an diesem Tag ein echter Kulturtag eingelegt werden. – Übrigens begann das historische Leben der Stadt Como und Umgebung mit der römischen Einnahme 200 Jahre v. Chr. und kein anderer als Caesar war der wichtigste Erneuerer Comos.

 

Bevor wir den Kulturtrip starteten, wurde um 09:30 Uhr  das Ruderweltmeisterschaftsrennen des  Deutschlandachters in Südkorea im Fernsehen verfolgt. Leider verfehlte der um Haaresbreite – nach Großbritannien – den 1. Platz.

 

Gegen 10 Uhr schifften wir 12 Männer uns bei herrlichstem Wetter auf dem Motorschiff „A. Voltare“ ein. Der 1. Teil des Kulturtrips nach Bellagio konnte beginnen. Wohlweislich hatten Clemens u. Wilfried ein Schiff mit Restaurationsbetrieb ausgewählt. Es dauerte auch nicht lange, bis uns die 1. gekühlte Jolle gereicht wurde. Schnell war die Kühltruhe an Bord geleert und wir mussten auf Vino umsteigen.

 

Bis Bellagio wurden vorher noch 10 Ortschaften angelaufen. Für eine jeweilige Ortsbegehung war der Aufenthalt einfach zu kurz. Um kurz nach 12 Uhr erreichten wir Bellagio und gingen dort von Bord. An diesem Tag war das Vorzeigestädtchen mit Besuchern überfüllt. Wir stiegen daher flugs historisch alte, steile Treppengassen hinauf bis auf das Plateau der Basilika St. Jacobi, wo sich nicht so viele Besucher aufhielten.

 

Mit Argusaugen erblickten Jan und Franz im oberen rechten Winkel der Stadtmauer und der Häuserzeile eine casa del Pasta- und Spaghetteria. Sofort wurde Kurs darauf gehalten und zum Glück fanden wir, allerdings in 3 Gruppen geteilt, einen Platz. Der Principale, der uns gegenüber sehr nett war, nahm die Bestellung für das Mittagessen auf. Hier saßen wir richtig, vor der Sonne geschützt und mit einem guten Blick auf die Piazza und die Basilika.

 

Am frühen Nachmittag brachen wir auf, nicht ohne dass wir der Basilika einen ehrfürchtigen Besuch abgestattet hatten. Danach liefen wir zu Fuß über die Via Roma, vorbei an dem Parkgelände der großen Villa Sebelloni zu den Anlegestellen herunter. Wilfried hatte stracks eine Überfahrt für uns zum Anleger der historischen Villa Carlotta gelöst. Dort angekommen, wurden die Villa und der schöne Garten leider kaum beachtet. Stattdessen marschierte man eilig an der Promenade entlang zu einer Pergola, um dort ein kühles Bier zu trinken. Aber was bekamen wir? Können Blumenpflanzen Bier vertragen?

 

Also wurde weiter in Richtung Cadenabbia, vorbei an einer Gedenktafel von Konny, gelaufen mit unbekanntem Ziel? Inzwischen war Dirk Stockmann gebeten worden, uns mit dem Bus abzuholen. Lange brauchte nicht gewartet zu werden und schon saßen wir im Bus auf dem Weg in die bekannte Kulturstadt Como. Im Voraus war zu ahnen, wohin die Reise vorher gehen sollte!? Stopp it!! Die Bremsen quietschten, die Türen sprangen auf und die Jungs stürmten hinaus unter die Pergola der Tavola in Porto Argégno. Das war Kultur! Und dazu noch das Glück, dass die quirlige Lisola vom Freitagabend  Dienst hatte. Wie haben wir wieder die Getränke, die Beilagen, die Atmosphäre, das Wetter und die Aussicht genossen?! Aber alles Schöne hat nun einmal ein Ende und wir mussten schweren Herzens Abschied nehmen. – Gegen Abend rollten wir in das sonntägliche Como ein.

 

Überraschenderweise hatten Wilfried und Clemens einen Tisch im Ristorante des Hotels im Außenbereich für den Abend für uns reserviert und sie hatten auch schon ein festliches Menü zusammengestellt. Wir alle waren sehr angetan, wie schön und festlich der große Tisch für uns hergerichtet war. Das Festessen, das uns gekonnt und zügig serviert wurde, schmeckte ausgezeichnet. Wir würden die Höchstpunktzahl von 10 Servietten vergeben. Der Abend zog sich nach dem Essen noch bis gut nach Mitternacht hin.

 

Montag, 02.09.2013

Das Frühstück wurde wieder zur gewohnten Zeit eingenommen, bevor wir um 09:45 Uhr mit dem Bus zur „Arbeit“ fuhren. Eine gute Stunde dauerte die Fahrt entlang der östlich vom Lago di Como, teilweise hoch über dem See gelegenen Küstenstraße, bis zur Ostseite von  Bellagio, wo die Barke zwischen den Dalben ganze 2 Nächte gelegen hatte.

 

Schwarzer Mann, was nun? Um die Barke an das Ufer zu holen, bedurfte es wieder 2 ganze Wasserbüffel, die sich dafür opfern müssten. Hauke und Harvey, eschte Wasserbüffelbullen, verholten in Badehose das Boot an einen kleinen Fähranleger, wo der Rest der Crew zustieg, und um 11:30 Uhr konnte mit der Mannschaft abgelegt werden.

 

Bei schönstem Wetter und ruhiger See, ruderten wir in südöstlicher Richtung Lecco zu. In diesem Abschnitt des Comer Sees – im Lago di Lecco – war es herrlich still. Kaum Motorboote und keine Fähren! Wir passierten an der Backbordseite die Stadt Mandello, in der das legendäre Motorrad Guzzi gebaut wurde. Ein Museum erinnert an die vergangene Epoche. – Vor der Landspitze des Ortes Abbadia Lariana wurde Ausschau nach einer geeigneten Landestelle gehalten, um an Land eine Kleinigkeit zu essen. Angelandet wurde an einer kleinen Hafenmole. Mithilfe des Ankers und einer Vorleine konnten wir über den Bug an Land gehen. – Zum Glück fanden wir im Strandgebiet einen kleinen Chiosco, vor der wir eine große, aber stark gewürzte Pizza, einverleibten. Dazu gab es  ein gut geschenktes Bier. Harvey und Jan nahmen am Strand, unter den feurigen Blicken einiger Italienerinnen, ein kühles Bad.

 

Am Frühnachmittag ging es Anker auf zur letzten Etappe vor dem Aufnehmen des Bootes auf den Trailer. Gut eine Stunde  vorher gönnte sich  ein Teil der Mannschaft noch  ein Bad im herrlichen Wasser des Sees. An der Stelle betrug die Wassertiefe nur noch 100 m! Danach wurde weitergerudert bis zu einer Marina kurz vor Lecco, die aber irgendwie verlassen schien oder nur am Wochenende geöffnet hat. Also mussten wir noch ein Stück weiterrudern bis nach Moregge, wo 2 große Bootshallen mit jeweils einem Portalkran standen. Mit etwas Geschick konnte die Barke aus dem Wasser gehievt werden und dann, als der Bus mit dem Trailer eintraf, auf diesen gesetzt werden. Wie üblich wurde die Barke abgeriggert, ordentlich gereinigt und für die Heimreise hergerichtet.

 

Erst gegen 18:30 Uhr  fuhren wir mit dem Bus und dem Trailer  von Moregge nach Como, wo es schon anfing zu dämmern. – Bevor es an diesem letzten Abend  zum Dinner ging, wurden im Hotel die Bordkarten für den Rückflug am nächsten Tag ausgedruckt.

 

Das von Harvey und Jan am Vortage ausgesuchte Restaurant auf der Piazza A. Volta – der Kerl stand dort als Bronzestatue – erwies sich  als gute Wahl. Wir genossen den letzten schönen Abend in Como bei gutem Essen und bei guten Rotweinen bis kurz vor Mitternacht.

 

Dienstag,03.09.2013

Schweigend, wie immer vor der Heimreise, wurde an diesem Morgen das Frühstück eingenommen. Gegen 10  Uhr hatten wir im Hotel ausgescheckt , unser Gepäck im Bus verstaut und mit einer Träne im Auge verließen wir Como mit seinem See und fuhren zum Flughafen Malpensa nach Mailand.

 

Pünktlich um 13:15 Uhr hoben wir vom Flughafen ab und landeten nach 1 1/2 Stunden in Hamburg. Dort trennten sich unsere Wege nach 6 Tagen Zusammensein am Comer See anlässlich unserer 50. Ruderwanderfahrt.

 

Als Resümee zu der Jubiläumsfahrt ist zu konstatieren: Die Fahrt hat allen 12 Teilnehmern bestens gefallen. Sie wurde überwiegend von Wilfried und Clemens ausgesucht, organisiert und kostenmäßig durchkalkuliert. Vielen Dank dafür! Alles klappte wie am Schnürchen. Auch Dank an den Bootswart Franz, der höllisch aufpasste und auch dafür sorgte, dass alle benötigten Gegenstände vor dem Transfer nach Como an Bord waren. Einen Dank auch an die Schwimmer, die die Barke in Bellagio an die Dalben brachten und auch wieder zurückholten. Zu guter Letzt ein Lob an Dirk Stockmann, der die Barke von Hamburg nach Como und zurück brachte und uns während unseres Aufenthaltes mit seiner ruhigen und freundlichen Art stets zu Diensten war.

 

 

V. d. R.

 

Horst Dellin        

 

       

       

  

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